Vorschlag-Hammer:Wettrüsten am Herd

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Die Münchner Hotels der Luxusklasse liefern sich gerade eine Art Wettrüsten, was ihr kulinarisches Angebot angeht. Im Sofitel Bayerpost serviert man ein siebengängiges Menü, im Hotel Vier Jahreszeiten arbeitet man mit dem Champagnerhaus Taittinger zusammen

Von Franz Kotteder

Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, was die Münchner Gourmets gerade in eine recht angenehme Situation versetzt. Die Münchner Hotels der Luxusklasse liefern sich gerade eine Art Wettrüsten, was ihr kulinarisches Angebot angeht. Spätestens, seit der Bayerische Hof mit Jan Hartwig einen Shooting Star unter den deutschen Küchenchefs verpflichtet hat, wollen auch die anderen nachziehen. So hat das Sofitel Bayerpost, das die ersten Jahre seines Bestehens in der Stadt eher die Rolle einer eigenen Welt für sich spielte und nach außen kaum in Erscheinung trat, vor kurzem den Sous-Chef des Bayerischen Hofs, Anton Gschwendtner, abgeworben. Der zeigt momentan schon, dass es Zeit für ihn war, in die erste Reihe vorzurücken. Alle paar Monate holt er sich obendrein noch unter dem Motto "The Link" Unterstützung von großen Kollegen. Den Anfang macht vom 13. bis 19. Juli Christophe Muller, der Chefkoch im Restaurant von Paul Bocuse, der zum ersten Mal überhaupt in München kocht. Ein siebengängiges Menü für 178 Euro hat er kreiert, der Höhepunkt darin ist der Bocuse-Klassiker "La Soupe aux Truffes V. G. E." - eine Schwarze-Trüffelsuppe mit einer Blätterteigkuppel. Sie trägt die Initialen des damaligen französischen Staatspräsidenten Valery Giscard d'Estaing, der Paul Bocuse 1975 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt hatte. Ohne die Trüffelsuppe kostet das Menü 129 Euro, es enthält aber auch so noch allerhand Köstlichkeiten vom glacierten Hummer bis zum Feuillette von der Taube. Im Oktober folgt ein weiterer Drei-Sterne-Mann als Gastkoch, Emmanuel Renaut (Délice La Brasserie im Hotel Sofitel Bayerpost, www.delice-la-brasserie.com, Telefon 5 99 48-29 62).

Der französische Nationalfeiertag am 14. Juli hat auch das Restaurant Schwarzreiter im Hotel Vier Jahreszeiten inspiriert. Dort arbeitet man an diesem speziellen Tag mit dem Champagnerhaus Taittinger zusammen, und Chefkoch Christian Michel hat sich ein besonderes, sechsgängiges Menü mit Gerichten seiner raffinierten bayerischen Küche zu sechs verschiedenen Champagnern dieses Hauses ausgedacht. Überdies kann man an diesem Abend mit einer Premiere aufwarten: Erstmals wird hier eine neue Kreation mit dem ausuferndem Namen "Champagne Taittinger Nocturne Brut City Lights" verkostet. So etwas hat freilich auch seinen Preis: Mit stolzen 199 Euro pro Person ist man dabei (Restaurant Schwarzreiter im Hotel Vier Jahreszeiten, www.schwarzreiter.de, Maximilianstraße 17, Telefon 21 25 22 20).

© SZ vom 02.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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