Vorschlag-Hammer:Vor der islamischen Revolution

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Es wird ein kleiner, spritziger Nachhilfeunterricht, wenn an diesem Wochenende der iranische Filmemacher Parviz Kimiavi im Filmmuseum einen Großteil seines Werkes vorstellt

Von Fritz Göttler

Beim Meister Jean-Luc Godard klingeln und über die Gegensprechanlage fragen: "Was ist das Kino? Ist das Kino wahr?" Das könnte der Traum eines jungen Cineasten Ende der Sechziger gewesen sein. Der iranische Filmemacher Parviz Kimiavi hat ihn Anfang der Siebziger auf die Leinwand gebracht in seinem Film "Mongolen" - aber es ist tatsächlich ein Trupp Mongolen, der bei Godard klingelt, an einem Gittertor, das einsam und sinnlos in der Wüste steht, nur das Tor, ohne Straße davor oder zugehörigen Garten dahinter. Das Bild von diesem Tor ist bis heute ikonisch für das iranische junge Kino der Siebziger, und dieses Kino - vor der islamischen Revolution - war wagemutig und frech und international inspiriert wie wenige sonst, und die Kunstfestivals des Landes zogen tolle Künstler ins Land wie John Cage oder Merce Cunningham.

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