Vorschlag-Hammer:Ukulalala

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Es ist wissenschaftlich längst erwiesen, dass Singen, zumal mit anderen Menschen zusammen, eine der Gesundheit zuträgliche Freizeitbeschäftigung ist. Bei mir zuhause steht unter anderem deswegen seit einiger Zeit eine Ukulele

Von Christiane Lutz

Es gibt viel zu wenig Orte, an denen man einfach mal drauflos singen kann. In der Mietwohnung lauscht der Nachbar, auf der Straße wird man blöd angeschaut, und im Büro stört lautes Singen doch auch irgendwie. Dabei ist längst erwiesen (wissenschaftlich!), dass Singen, zumal mit anderen Menschen, eine der Gesundheit zuträgliche Freizeitbeschäftigung ist. Bei mir zuhause steht unter anderem deswegen seit einiger Zeit eine Ukulele, auf der ich meine Lieblingslieder rauf und runter spiele und - zugegeben leise - mitsinge. Sehr zu empfehlen. Lernen kann man Ukulele übrigens auf Youtube mit dem Ukulele Teacher, einem freundlichen Engländer, der sehr gut Ukulele spielt und herrlich grottig dazu singt. Wer nicht zupfen, sondern nur singen will, sollte am Sonntag, 25. Juni, zum Go sing Choir in die Milla gehen. Die Idee des Go sing Choirs: Man trifft sich in lockerer Runde (in dem Fall wohl wetterbedingt erst um 19 Uhr) und studiert in ein paar Stunden einen Song ein und führt den im Anschluss auf der Straße auf. Danach trennt sich die Gruppe wieder. Am Sonntag steht "Where is my mind?" von den Pixies auf dem Programm. Nicht gerade ein Chorklassiker, aber das heißt ja erst mal nichts. Für die Gröler unter den Hobby-Sängern veranstaltet das Bikini Mitte, ein hübsches Deli in der Sonnenstraße, am 29. Juni das "Konichiwa bitches Bikini Mitte Karaoke Battle three". Übersetzt heißt das in etwa: ein wilder Karaokeabend mit reichlich Sake. Denn die Japaner, das ist bekannt, lieben Karaoke besonders.

Es soll allerdings auch Menschen geben, die - völlig unerklärlich - Musik einfach lieber anhören, statt mitzusingen. Die können sich beim Panama Plus Festival austoben - ein sieben Tage langes Festival im Kreativquartier an der Dachauerstraße (26. Juni bis 2. Juli). Die Veranstalter haben ordentlich was auf die Beine gestellt: Workshops, Kunst, Gespräche, Filme, DJs und eben Konzerte. Hier seien besonders die Auftritte der Ethno-Jazz-Band Karl Hector & The Malcouns (Freitag, 30. Juni, 21 Uhr, Mucca) und der G addafi Gals (Samstag, 1. Juli, 22 Uhr, Import Export) empfohlen. Letztere haben mit einem gewissen griesgrämigen libyschen Diktator glücklicherweise überhaupt nichts außer dem Namen gemein, sondern machen eigensinnigen Rap. In ihrem Song "Fila", den sie dem gleichnamigen Modelabel widmen, remixen sie recht lässig den Cardigans-Klassiker "Love me". Eine Zeile lautet so: "Love me, love me, pretend that you love me - but I got love for the Fila". Das lässt sich übrigens hervorragend nachsingen. Eben getestet. Im Büro. Allerdings bei verschlossener Tür.

© SZ vom 23.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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