Vorschlag-Hammer:Foodies und Tütensuppen

Lesezeit: 2 min

Das vierte Quartal ist ohne Zweifel das anstrengendste im Jahr, aber auch das lukrativste für die Gastronomie. Von den Weihnachtsfeiern haben alle was, und für die Spitzengastronomie kommt obendrein noch die ganze Aufregung wegen der Gourmetführer hinzu

Von Franz Kotteder

Das vierte Quartal ist ohne Zweifel das anstrengendste im Jahr, aber auch das lukrativste für die Gastronomie. Von den Weihnachtsfeiern haben praktisch alle was, und für die Spitzengastronomie kommt obendrein noch die ganze Aufregung wegen der Gourmetführer Michelin und Gault&Millau hinzu. Letzteres hätten wir jetzt auch wieder hinter uns, was München angeht ohne große Veränderungen. Sieht man mal von den nun zwei Sternen für das Atelier im Bayerischen Hof ab.

Zeit also, sich auch einmal grundsätzlicheren Fragen zu widmen als der, wer wie viel Sterne oder Punkte wirklich verdient hat oder auch nicht. Besonders schön wird das im Salon Gastrosophique im Café Luitpold vollzogen. Dort hält der Kulturwissenschaftler Peter Peter von der Uni Salzburg immer mal wieder einen kulinarischen Vortrag, dazu gibt's entsprechende Gerichte. "Mir graut vor Kraut" lautet der Titel an diesem Donnerstag, und es geht um Deutschland als gespaltene Nation zwischen Instantsoßen und Sterne-Restaurants, zwischen Tütensuppenkonsumenten und Foodies, die einen Kochkurs nach dem anderen belegen. Dazu gibt es ein Menü aus Krautwickerl mit Speckjus und Röstzwiebel-Stampf sowie Baumkuchen (Donnerstag, 19. November, 19 Uhr, Menü: 19 Euro, Anmeldung unter Telefon 24 28 75 11, www.cafe-luitpold.de).

Die gespaltene Nation lässt sich natürlich auch in Sachen Wein beobachten in einem Land, das im Durchschnitt im Einzelhandel 2,84 Euro für eine Flasche ausgibt. Während die einen nach wie vor Billigfusel à la "Südtiroler Bauerntod" aus der Zweiliterbombe in sich hineinkippen, besuchen die anderen jetzt im Herbst eine Weinmesse nach der anderen. Die Gelegenheiten dazu sind ja vielfältig. Beim Weinforum Magazinivini, der Hausmesse des Weingroßhändlers Saffer, kann man 40 Winzer und Weingüter aus Italien, Spanien, Österreich und Deutschland kennenlernen und ihre Weine verkosten (Samstag, 21. November, 10 bis 18 Uhr, Martin-Kollar-Straße 11, Eintritt frei, www.saffer.de). Exakt 92 Aussteller trifft man am kommenden Wochenende bei der Vinessio Weinmesse Starnberg an, neben internationalen Weinen gibt es auch Delikatessen wie Schokolade und Wildlachs (Samstag und Sonntag, 21. und 22. November, 12 bis 20 Uhr, Eintritt 10 Euro, Schlossberghalle Starnberg, Vogelanger 2, www.vinessio.de). Am Montag drauf lädt dann das Lokal Ruffini zur alljährlichen Ruffini-Weinprobe mit den italienischen Weingütern Kellerei Bozen, Erbaluna, Colonnara und Scilio (Montag, 23. Oktober, 18 bis 20 Uhr, Orffstraße 22-24, Telefon 16 11 60). Und am letzten Novemberwochenende finden dann noch die Baden-Württemberg Classics mit 60 Weingütern, Winzer- und Weingärtnergenossenschaften aus den beiden Weinregionen in der kleinen Olympiahalle und mit einem großen Rahmenprogramm statt (Samstag und Sonntag, 28. und 29. November, 11 bis 18 Uhr, Kleine Olympiahalle, Spiridon-Luis-Ring 21, Eintritt: 15 Euro, www.bwclassics.de).

© SZ vom 17.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: