Versteigerung:Da ist was geboten

Lesezeit: 1 min

Am Samstag feiern die Freunde der Pinakothek ihre jährliche Spenden-Party. Die Auktion läuft schon

Von Susanne Hermanski, München

Welches Kunstwerk erzielt den höchsten Preis? Welches schießt am weitesten über seinen Schätzwert hinaus? Und: Warum gibt es eigentlich keinen Champagner mehr? Das sind die drei zentralen Fragen bei der alljährlichen Benefizauktion für die Pinakothek der Moderne. In diesem Jahr findet die PIN.-Party zum 13. Mal statt. Diesmal ist sie gleichzeitig ein Fest zum 50. Geburtstag der "Freunde der Pinakothek der Moderne". 2014 brachte die PIN.-Party Spenden in Höhe von knapp einer Million Euro ein - ein Rekordergebnis. Verwendet wird das Geld stets zum Ankauf neuer Werke für die Pinakotheken. 2015 wurde davon auch erstmals ein Ausstellungsprojekt unterstützt: die derzeit laufende, viel gelobte "Painting 2.0" im Museum Brandhorst.

Und auch wenn Christie's-Auktionator Andreas Rumbler erst an diesem Samstagabend "Zum Ersten, zum Zweiten. . ." rufen wird - de facto hat die "Party 4 Art" längst begonnen. Online und beim Versteigerungshaus Christie's war das Abgeben von Geboten seit Anfang November möglich. Deshalb zeichnen sich auch schon gewisse Favoriten ab, an denen Sammler besonderes Interesse zeigen. Katharina von Perfall, die Vorsitzende der PIN.-Freunde, verrät drei Namen: Jim Lambie, Cosima von Bonin und Adam McEwan.

Dass McEwan unter den heißen Losnummern ist, wundert nicht. Sein titelloses "Schwammbild" gehört mit einem angegebenen Galeriepreis von 93 600 Euro zu den teuersten Stücken, die zur Versteigerung kommen. Seine Werke hängen bereits im Whitney Museum of American Art, im Centre Pompidou und im New Yorker Guggenheim. Ähnliches gilt für Jim Lambie, der schon für den Turner-Preis nominiert war, und seine "Metal Box (Airwaves)", eine Wandskulptur aus acht auf einer Seite farbigen Metallplatten. Cosima von Bonins "Smoke" - im Wesentlichen eine große Neon-Zigarette samt Rauch, die wie ein Nasenschild an der Wand prangt - entstand in Zusammenarbeit mit Michel Würthle, der auch Wirt der Berliner Paris Bar ist. Die Arbeit ist also eine Multiplikation von allerlei Kulten.

Einen Tipp unter Kennern gibt es aber auch: das "Beautiful Hole". Was im Titel so selbstironisch klingt, ist ein Werk von Anne Imhof, es wird zum Schnäppchenpreis von 5800 Euro aufgerufen. Denn Imhof hat kürzlich den begehrten "Preis der Nationalgalerie" für junge Kunst bekommen. Früher war der mit 50 000 Euro dotiert, nun bekommen die Preisträger eine Einzelausstellung in der Nationalgalerie, was die Werte von ihren Arbeiten extrem befeuert.

Alle Werke der PIN-Auktion : www.pin-freunde.de

© SZ vom 21.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: