Übersetzer:Mit dem Baedeker auf Literaturreise

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Derzeit sitzt der Münchner Übersetzer Michael Walter an den Briefen Laurence Sternes, seiner alten literarischen Liebe. (Foto: Catherina Hess)

Anlässlich des 100. Todestages von Henry James hat Michael Walter "Die Gesandten" neu übersetzt. Ein Gespräch über elegante Schachtelsätze, Wahrnehmungspartikel und Seelenlandschaften

Interview von Christian Jooss-Bernau

Aus Michael Walters englischer Originalausgabe rutschen schon lose Seiten. Mit Bleistift markiert ist das jeweilige Tagespensum, manchmal nur wenige Zeilen. Am 28. Februar war der 100. Todestag des amerikanischen Autors Henry James. Für den Hanser Verlag hat Walter in zweijähriger Arbeit dessen Roman "The Ambassadors" neu übersetzt: Lambert Strether wird von Amerika nach Paris geschickt, um im Auftrag von Mrs. Newsome deren Sohn Chad zurückzuholen, der in Europa Verlockungen ausgesetzt ist, die etwas mit Kultur und viel mit Damen zu tun haben. "Die Gesandten", erschienen 1903, sind ein sprachgewaltiges Werk, in dem James, der Europa ausgiebig bereiste, um sich in England niederzulassen, noch einmal den Unterschied zwischen alter und neuer Welt ausbreitet - reflektiert im Parlando einer gehobenen Gesellschaft.

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