Status-Quo-Gitarrist:Status-Quo-Gitarrist Rick Parfitt gestorben

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Rick Parfitt bei einem Status-Quo-Auftritt in der Schweiz im Jahr 2010: Der Brite war Gründer und gehörte zum harten Kern der Band. (Foto: dpa)

Seine Gruppe verkaufte mehr als 120 Millionen Alben. Nun ist Rick Parfitt, der die Band 1967 mitgründete, im Alter von 68 Jahren an den Folgen einer Infektion gestorben.

Der Status-Quo-Musiker Rick Parfitt ist tot. Der Gitarrist starb im Alter von 68 Jahren, wie der Manager der Band am Samstag auf der Facebook-Seite der britischen Rocker mitteilte. Demnach starb Parfitt in einem Krankenhaus in Spanien an den Folgen einer Infektion. Der Musiker sei bereits am Donnerstag in die Klinik in Marbella eingeliefert worden, weil es Komplikationen nach einer Schulteroperation gegeben habe.

Geboren am 12. Oktober 1948, wuchs er in einer Sozialbausiedlung in Woking im Süden Londons auf. Der kleine Rick lernte mit elf Jahren Gitarre spielen, inspiriert vom "King of Skiffle" Lonnie Donegan. Seine Eltern unterstützten ihn zwar, aber glaubten nicht an den Erfolg. Dem Guardian erzählte er, wie sich das 1965 nach einem bezahlten Auftritt änderte: "Es war gegen vier Uhr morgens, und ich weckte sie auf und sagte: 'Oi schaut euch das an', dann warf ich das Geld in die Luft. Sie sagten: 'Wow, 400 Pfund!'"

1967 gründete er mit Francis Rossi, Alan Lancaster, John Coghlan und Roy Lynes die Gruppe Status Quo. Nach den ersten psychedelischen Ausflügen wie "Pictures Of Matchstick Men" schaffte die Band den Durchbruch Anfang der 70er Jahre mit einer Reihe von eher ungeschliffenen, rockigen Hits wie "Paper Plane" oder "Caroline".

Mehr als 120 Millionen verkaufte Platten

Danach wichen Status Quo nur selten von ihrem Erfolgsrezept ab - eingängige Melodien, drei Akkorde - und verkauften damit mehr als 120 Millionen Plattenm überstanden Punk und füllten in den 80ern das Moskauer Olympiastadion 14 Mal in Folge. 1985 spielten sie "Rocking All Over The World" zum Auftakt von Bob Geldofs "Live Aid" im Londoner Wembley-Stadion vor 100 000 Menschen. Zu den größten Erfolgen aus der Feder Parfitts gehört "Whatever You Want".

Parfitts erste Ehe zerbrach, als seine zweijährige Tochter Heidi im Pool in seinem Haus in Surrey ertrank. Die zweite litt unter seinen Frauengeschichten und seinem extremen Alkohol- und Drogenkonsum. Mit seiner dritten Ehefrau Lyndsay Whitburn und ihren gemeinsamen Zwillingen lebte er zuletzt im spanischen Málaga.

Sein exzessiver Lebensstil hatte späte Folgen: 1997 überstand er den ersten Herzinfarkt, gefolgt von Kehlkopfkrebs und zwei weiteren Herzinfarkten. Den vierten hatte er im Juni 2016 nach einem Konzert in der Türkei - für Minuten sei Parfitt "praktisch tot" gewesen, sagte der Bandmanager. Im Oktober 2016 gab Parfitt daher bekannt, dass er mit Status Quo nicht mehr auftreten werde. Er hinterlässt Ehefrau Lyndsay Whitburn und vier Kinder. In den sozialen Medien brachten viele Musiker und Prominente ihr Mitgefühl zum Ausdruck.

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