Die ganze Karriere von Ewan McGregor funktioniert ein bisschen so wie sein erster Leinwanderfolg, "Kleine Morde unter Freunden": Da sind die anderen alle klüger und hübscher, und man traut ihnen mehr zu als dem schmächtigen Jüngling, der sich eher zögerlich beteiligt, wenn es darum geht, die Überreste des verschiedenen Mitbewohners verschwinden zu lassen. Und plötzlich funkelt es in seinen Augen, und ehe man sich versieht, ist er der Sieger in dem grausamen Spiel. Nichts gegen McGregors Auftritt in "Trainspotting"; aber das Versprechen für eine Hollywood-Karriere, "Star Wars" und McGregor-Puppen im Spielwarenladen hat er damals trotzdem nicht gegeben - genau so ist es aber gekommen. Der unauffällige kleine Kerl hat sich in Hollywood irgendwie über Hintertreppchen auf den Olymp der Stars geschlichen. Und da sitzt er nun und bestätigt eindrucksvoll die These, dass Frauen an Männern die Brüche und Unebenheiten interessanter finden als die glatte Oberfläche. Wie in "Lebe lieber ungewöhnlich": Das scheußlichste Hemd der Filmgeschichte und eine entsetzliche Frisur können Cameron Diaz nicht davon abhalten, sich in ihn zu verlieben. Und das so hinzukriegen, dass man es glauben kann, ist ganz bestimmt eine Kunst.
sus