Die Rolle, die Val Kilmers Karriere in Gang brachte, war bezeichnend für ihn - er spielte den brillanten Gegenspieler von Tom Cruise in ¸¸Top Gun" (1986), einen Überflieger, aber im Film wie im Leben bleibt Cruise der Sieger nach Punkten. Die Verfehlungen, die Val Kilmer den ganz großen Starruhm gekostet haben, sind auf der Leinwand nicht sichtbar - er gilt als schwierig, als detailbesessen, die Regisseure, die mit ihm arbeiten, tun das nicht unbedingt wieder - ¸¸Batman Forever" bedeutete für Kilmer eine kurze Ewigkeit, Joel Schumacher war nicht traurig, als er ihn im nächsten Film durch George Clooney ersetzen musste; John Frankenheimer, mit dem er ¸¸Die Insel des Dr. Moreau" drehte, schwor, ihn nie wieder zu besetzen. Kilmer arbeitet kontinuierlich, oft in kleinen Rollen, wie wie in Renny Harlins ¸¸Mindhunters", der diese Woche anläuft.
Kilmer, 1959 in L. A. geboren, wurde schon als Teenager an der Juilliard School aufgenommen, war angeblich sogar der jüngste Student, den die Schule je hatte: unheimlich begabt, aber nicht immer in der Lage, auch etwas zu machen aus seinem Talent. Jim Morrison in Oliver Stones ¸¸Doors"-Film, das war eine Rolle, die gemacht war für Val Kilmer - und der junge Cop in Michael Apteds wundervollem Krimi ¸¸Thunderheart", der versetzt wird in ein Reservat, ein Halbindianer, der unbedingt weiße Ordnungsmacht sein will.
Mit Stone - selbst kein pflegeleichter Charakter - arbeitet er zur Zeit wieder, er hat ihm eine der Hauptrollen gegeben in ¸¸Alexander", und Kilmer hat prompt eine Kostprobe gegeben von seiner großen Klappe: das Projekt steht zwar nicht in direkter Konkurrenz zu Petersens ¸¸Troja", aber Kilmer hat trotzdem Petersens Achilles Brad Pitt als ¸¸wimp" bezeichnet - als Weichei.