Star-Album (83):Tim Robbins

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Vertrauen ist alles ... Als Altman-Player hat man ihn in Erinnerung - in "Prêt-à-porter", "Short Cuts", "The Player" -, als einen jener typisch amerikanischen Jungen, die ihre eigenen Vorlieben und Neigungen erst mal zurückstellen, um den American way of success zu gehen - und das bedeutet Gleichgültigkeit, Unaufdringlichkeit, Anpassung.

Tim Robbins (Foto: N/A)

Den Typ von der anderen Straßenseite spielen, so lässig perfekt, dass man seine Anfänge vergisst - in Filmen wie "Top Gun" oder "Bull Durham", im Flieger- oder Baseball-Milieu also - und schließlich sogar einen eiskalten Bombenleger darunter verstecken kann, gegen den Timothy McVeigh geradezu ein Ausbund an Offenheit und Gradlinigkeit ist: "Arlington Road".

Irgendwann hat sich dann auch eine Portion "Message" hinter das unauffällige Babyface gemogelt - und vielleicht hat er deshalb auch mit der Regie angefangen, hat sich selbst inszeniert als "Bob Roberts" und dann seine Frau Susan Sarandon (die ihm schon in "Bull Durham" zur Seite lag), in dem Anti- Todeszellen-Melo "Dead Man Walking".

Nun taucht er in "AntiTrust" als Bill Gates auf und erinnert immer wieder an Harald Schmidt.

Seine Botschaft ist digital, du bist entweder eine Eins oder eine Null, was anderes gibt es nicht, aber eine Dosis Ironie schimmert immer noch durch in dieser diabolischen Heilsbringerfigur.

Die Bilder verstören, die sein vollelektronisches Haus an die Wände projiziert, sobald er einen der Räume betritt - eine Aura von amerikanischem Surrealismus, mit starken Farben und strengen Konturen. Und schon fängt auch diese Figur zu schweben an wie der Raumschiffcommander, den er so wunderbar bei de Palma spielen durfte.

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