Alles ist ganz natürlich für diesen jungen indischen Superstar: "Warum schmeckt der Chai zu Hause jeden Tag anders? Mit der Schauspielerei ist das genauso wie beim Teetrinken ... Und warum hat jeder Regenschauer einen anderen Geschmack?" Shah Rukh Khan weiß die Antwort, wenigstens was die Schauspielerei angeht: "Größe liegt nicht darin, die unterschiedlichsten Sachen zu machen, sondern darin, die Sachen auf unterschiedliche Weise zu machen."
Nichts Neues also unter der Sonne, der künstlichen zumindest, in den Studios von Bollywood. Dort sind die Stars den Göttern gleich, und einer der göttlichsten ist im Moment ShahRukh Khan. Woher das kommt, diese Omnipräsenz auf den Plakatwänden der Städte und in den Köpfen der Fans, dazu kann man sich nun auch bei uns ein paar eigene Gedanken machen, denn heute kommt "Kabhi Khushi Kabhie Gham/Sometimes Happy, Sometimes Sad" in unsere Kinos, einer der größten Erfolge des indischen Kinos. Die Erklärung ist nicht einfach auf den ersten Blick, aber mit der Zeit - der Film dauert die in Indien gewöhnlichen dreieinhalb Stunden - bekommt man eine Ahnung: Dieser Junge ist so außergewöhnlich, weil er so gewöhnlich ist.
Eine Coolness, die von Herzen kommt und wie kein Amerikaner sie so präzise und unaufdringlich schafft. Kein großer Glamour, keine enigmatische Aura, unerschütterliche Treue seiner Frau gegenüber. Ein Familienmensch, und um die Feier der Familie geht es vor allem in "Sometimes Happy ..." - wie Shah Rukh Khan in einer Szene mit seinem dicken Filmbruder umgeht, das hat in dieser emotionalen Dichte in Hollywood nur Leo McCarey geschafft. Dem absoluten Akteur fehlt nichts zu seinem Glück: "Ich bin Schauspieler und nichts sonst. Selbst wenn ich ein Hauptmann in der Armee wäre und auf dem Schlachtfeld sterben würde - mein Tod wäre heroisch wie im Kino."