Star-Album (97):Mickey Rourke

SZ vom 11.10.2001

Mickey Rourke (Foto: N/A)

Er ist zurück im Team, er spielt wieder mit in alter Stärke. Zwei beklemmende, herzzerreißende Minuten - die Augen so unergründlich wie eh und je - ist er im neuen Nicholson-Film "Das Versprechen" auf der Leinwand, und mit denen hätte er tricky Jack fast die Schau gestohlen. Vor ein paar Jahren machte er den Eindruck, Ende der Achtziger war das, kurz bevor er den heiligen Franziskus mimte, als würde er sich nun ganz dem Abstieg ergeben, als wolle er das böse und miese und machohafte, das selbstzerstörerische Moment seiner Filme voll im Leben durchschlagen lassen. Dann kam der TV-Film "Actor or Boxer?", und seitdem geht es vielleicht nicht unbedingt bergauf, aber solide in der Horizontale. Den Boxer hat der Schauspieler Rourke in keiner seiner Rollen abgeschminkt, aber auf der Gewinnerseite war er uns dann doch lieber als unter den losers. Sprich: Es ist uns "Diner" - ja, damals war er voll im Team - allemal besser in Erinnerung als "Barfly", und "Rumble Fish" bewegt uns stärker als "Wild Orchid". Er war Ciminos Alter ego, über den Dächern von San Francisco, und sein Sado-Banker John in "9 1/2 Weeks" macht jede Verfilmung von "American Psycho" überflüssig. Besser noch als seine Psycho-Rollen sind, eine Spezialität von ihm, die kleinen, auf Minuten beschränkten Auftritte - angefangen mit "Body Heat". Rourke steht am Rande, meint man, aber er hat alles im Blick. göt

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