Reich-Ranicki und die Telekom:"Bitte haben Sie Verständnis"

Qualität ist käuflich: Marcel Reich-Ranicki lässt sich seine Wut-Rede über das TV-Programm von der Telekom versilbern.

Nach dem Ausbruch von Marcel Reich-Ranicki beim Deutschen Fernsehpreis erschienen am Wochenende gleich zwei Anzeigen, die den Kritiker noch einmal am Rednerpult zeigten.

Jetzt noch entspannter: Marcel Reich-Ranicki. (Foto: Foto: dpa)

Der Billigfluganbieter Ryanair warb in einer Zeitung mit Reich-Ranickis Konterfei für Reise-Sonderangebote ("Diesen Preis nehme ich an"). Der 88-jährige Literaturkritiker nannte diese Werbung einen "großen Quatsch".

Für eine ähnliche Werbung der Deutschen Telekom mit ihm ("Bei uns findet jeder ein Fernsehprogramm, das ihm gefällt") soll der Kritiker Geld bekommen haben - was der Debatte um Qualitätsfernsehen eine unerwartete Wendung geben dürfte.

Frank Domagala, Pressesprecher von T-Home: "Ja, dafür hat er Geld bekommen. Die Idee zur Anzeige ist spontan entstanden. Wir haben die öffentliche Diskussion nach der Rede beim Deutschen Fernsehpreis aufgegriffen, einen Entwurf gemacht und Reich-Ranicki gefragt, ob er mitmacht - glücklicherweise hat er relativ schnell zugesagt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich wegen der Verträge über die Höhe des Honorars nichts sagen kann."

© SZ vom 21.10.2008/jb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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