Nach dem Ausbruch von Marcel Reich-Ranicki beim Deutschen Fernsehpreis erschienen am Wochenende gleich zwei Anzeigen, die den Kritiker noch einmal am Rednerpult zeigten.
Der Billigfluganbieter Ryanair warb in einer Zeitung mit Reich-Ranickis Konterfei für Reise-Sonderangebote ("Diesen Preis nehme ich an"). Der 88-jährige Literaturkritiker nannte diese Werbung einen "großen Quatsch".
Für eine ähnliche Werbung der Deutschen Telekom mit ihm ("Bei uns findet jeder ein Fernsehprogramm, das ihm gefällt") soll der Kritiker Geld bekommen haben - was der Debatte um Qualitätsfernsehen eine unerwartete Wendung geben dürfte.
Frank Domagala, Pressesprecher von T-Home: "Ja, dafür hat er Geld bekommen. Die Idee zur Anzeige ist spontan entstanden. Wir haben die öffentliche Diskussion nach der Rede beim Deutschen Fernsehpreis aufgegriffen, einen Entwurf gemacht und Reich-Ranicki gefragt, ob er mitmacht - glücklicherweise hat er relativ schnell zugesagt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich wegen der Verträge über die Höhe des Honorars nichts sagen kann."