Regisseur Florian Gallenberger:Die wahren Schuldigen

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Florian Gallenberger, 1972 in München geboren, erhielt 2000 für den Kurzfilm "Quiero ser" den Oscar. Preise für "John Rabe" und andere Filme folgten. (Foto: Mathias Bothor)

Florian Gallenberger hat aus dem bitterernsten Stoff der "Colonia Dignidad" einen Genrefilm mit Liebe, Tempo und internationalen Ambitionen gemacht. Im deutschen Kino ist das fast ein Sakrileg.

Interview von Susanne Hermanski

Als die Handlung am 11. September 1973 einsetzt, existiert die Colonia Dignidad bereits seit zwölf Jahren. Das harte Thema kontrastiert ein weicher Einstieg: die süße Liebe zwischen einem politisch engagierten Studenten (Daniel Brühl) und der Stewardess Lena (Emma Watson). In den Wirren des Aufruhrs gegen Pinochet wird Daniel verhaftet und von den Schergen der Putschisten verschleppt. Lena erfährt von der berüchtigten Colonia, jener abgeschotteten deutschen Sekte im Süden Chiles: Es geht das Gerücht um, dass auf deren Gelände Pinochets Geheimdienst Menschen foltert und Daniel dort gefangen gehalten wird. Um ihn zu finden, beschließt Lena, Paul Schäfers Sekte beizutreten; der Thriller nimmt seinen Lauf. Das Drehbuch zu "Colonia" hat Regisseur Florian Gallenberger selbst geschrieben. Die Produktion leitete sein einstiger HFF-Studienfreund Benjamin Herrmann, der für "Colonia Dignidad" jüngst den Bayerischen Filmpreis in Empfang nehmen konnte.

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