Es gibt Dinge da draußen, die sind schwer zu glauben. Das galt zumindest vor einem Jahr noch für die Meldung, dass der "Akte X"-Darsteller David Duchovny ein Album aufgenommen hat. Im Gegensatz zur Existenz von Außerirdischen lässt sich das aber beweisen. Denn Duchovnys Folkrock-Album "Hell or Highwater" gibt es seit Mai 2015 regulär zu kaufen. Außerdem ist der Schauspieler damit aktuell auf Tour. Und bei seinem ausverkauften Konzert in der Münchner Freiheizhalle konnte man nun auch mit den eigenen Augen und Ohren sehen und hören: Ja, er singt, er spielt Gitarre, und im Großen und Ganzen macht er das sogar recht gut. Der eine oder andere singende Schauspieler hat da auf jeden Fall schon Peinlicheres abgeliefert.
Okay, David Duchovny ist kein wirklich ausdrucksstarker Sänger. Und für einen ausgebildeten Schauspieler kommt er einem auf der Bühne irgendwie recht steif und unbeholfen vor. Etwa wenn er im blauweiß gestreiften Shirt wie ein Hampelmann - zu Beginn noch relativ erfolglos - versucht, das Publikum zu animieren. Aber Lied für Lied schafft es der 55-Jährige, dem "Akte X"-Fans Sätze wie "The truth is out there!" oder "Where is Scully?" entgegenrufen, dann aber doch, durch Sympathie beim selbigen zu punkten. Unterstützend wirken dabei seine versierte, sechsköpfige Begleitband, zwei sportliche Runden durchs Publikum und ein paar wirklich gute Uptempo-Songs wie "Unsaid Undone" oder "Positively Madison Avenue".
Bei den ruhigeren Stücken dagegen zeigen sich zuweilen doch die stimmlichen Grenzen. Was wiederum gut funktioniert, sind Coversongs von David Bowie, Tom Petty und Sly & The Family Stone. Auch zwei neue Songs gibt es zu hören. Vorboten auf ein geplantes zweites Album? "Ich möchte unbedingt wiederkommen", verspricht der Schauspieler jedenfalls dem Publikum, bevor ihn dieses nach eineinhalb Stunden und immerhin vier Zugaben mit Jubel entlässt.