Sahara Salaam von Wolf Gaudlitz
Die 63. Filmkunstwochen beginnen am Donnerstag, 16. August. Acht Kinos beteiligen sich daran 2015. Der Rio Filmpalast zeigt eine kleine Gaudlitz-Reihe. Am Sonntag, 18. Juli, 18 Uhr, läuft sein unverwüstliches Stadtporträt "Taxt Lisboa". Am 22. Juli, 18 Uhr, folgt "Sahara Salaam", am Sonntag, 26. Juli, der 25 Jahre alte, selten zu sehende Film "Blaue Wüste".
Sand
Zwölf Jahre lang ist der Filmemacher Wolf Gaudlitz ("Taxi Lisboa"), immer wieder ins Gebiet zwischen Tunis und Timbuktu gefahren - dorthin, wo die Berber und die Tuareg leben. Fertig wurde das "Dokumentarspiel", das er aus den Begegnungen mit ihnen und der überwältigenden Landschaft machte, 2014. "Und vieles, was darin zu sehen ist, wäre heute nach dem IS-Terror nicht mehr zu denken", sagt er.
Cinemamobile
Mit dem großen, blauen Transporter fährt Gaudlitz durch die Welt. Wo er anhält, lässt er vom Dach eine Leinwand herab. Auf die projiziert er Traumwelten aller Art. Bei seiner Reise durch die Sahara hat er das ebenso gehalten. Er filmte dort also nicht nur - ohne jede Behördenerlaubnis - er brachte den Menschen dort, die sonst kein Kino haben, auch seine Bilder.
Fontäne
In der Wüste ist auch der Fluss der Zeit angehalten. Wenn in ihr Wasser rauscht, wirkt die Szenerie besonders surreal. Wolf Gaudlitz zeigt sie in seinem Film als Ort, der der Welt entrückt scheint. Die Menschen darin sprudeln aber nicht selten förmlich über vor Lebensfreude.
Gedicht
Wolf Gaudlitz ist ein Poet, dessen Worte die Bilder und dessen Filme nur Teil eines Gesamtkunstwerks sind, als das man sein Leben später einmal erkennen wird. Warum er sich so intensiv der Wüste gewidmet hat und zwölf Jahre lang an "Sahara Salaam" arbeitete, erklärt sich leicht. Erzählt er darin doch "über eine Welt, in der man Gedichte in den Sand schreibt, damit sie der Wind verbreiten kann."