Pars pro toto:Farbenfroh und vogelwild

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Das Kurzfilmfest "Bunter Hund" zeigt die ganze Bandbreite des Genres: Animiertes, Experimentelles, Dokus

Von Bernhard Blöchl

(Foto: Kulturkurzwaren E.V./Bunter Hund)

Bunt

Die Vielfalt ist seit jeher groß. "Bunter Hund" heißt denn auch das Kurzfilmfest München, das in seiner 19. Ausgabe 51 Filme aus aller Welt präsentiert. Die Miniaturen sind zwischen 20 Sekunden und 20 Minuten lang, auf dem in thematischen Blöcken präsentierten Programm stehen etwa ein Experimentalfilm über das Leben ("A Life In 333 Seconds"), eine gezeichnete Liebesgeschichte aus Tel Aviv ("Makak") oder ein Drogen-Film aus Südtirol ("Suddenly"). Die Regisseure kommen unter anderem aus Deutschland, Belgien, Tansania und den USA.

Pinguin

Ein Pinguin-Kellner steht im Mittelpunkt von Julia Ockers tierischem Animationsfilm aus dem Jahr 2017. Der Seevogel mit Fliege gibt sich große Mühe, die Party-Gäste gut zu umsorgen. Doch als eine kandierte Kirsche von der Torte rollt, beginnt eine Kettenreaktion verhängnisvoller Ereignisse. Die Tiere brabbeln, krähen und murmeln, die Bilder sind hübsch, die Einfälle lustig. Die Stuttgarter Trickfilm-Regisseurin und Designerin hat ihr jüngstes Werk "Pinguin" ohne Dialog angelegt, der bunte Spaß dauert knapp vier Minuten und gehört zu ihrer Reihe "Animanimals".

Helden

Der Pinguin-Film wird in der Festival-Sparte "Helden wie wir" präsentiert. Darin kann man außerdem einem Treppenläufer beim Training zusehen oder eine widerstandsfähige spanische Mieterin erleben. Die anderen Wettbewerbsreihen heißen "Anders & Artig", "Heimat" und "Liebe & andere Grausamkeiten"; außer Konkurrenz laufen besondere Dokumentarfilme sowie Beiträge unter dem Motto "Trash & Sonderbares". Das Publikum entscheidet, wer ins Finale am Sonntag einzieht und wer letztlich gewinnt. Der "Hasso" ist mit 500 Euro dotiert.

Party

Das Werkstattkino ist immer auch ein Ort der Begegnung. So schick wie die Pinguine auf dem Bild ist hier allerdings selten jemand gekleidet; statt Perlenketten und Fliegen dominieren Chucks und T-Shirts. Im Kellerkino in der Fraunhoferstraße gibt es auch keinen Kellner im Frack, was aber keineswegs bedeutet, dass hier nicht wild gefeiert würde. Anstoßen mit den Siegern kann man am Sonntag beim Finale: Von 19 Uhr an sind die besten Filme zu sehen, danach kürt das Publikum den Gewinner. Karten gibt es an allen Tagen nur an der Abendkasse.

© SZ vom 08.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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