Nominiert in der Kategorie "Umbau":Haus am See, Kaufbeuren

Lesezeit: 1 min

Kehrbaum Architekten

Bauherr/en: Roswitha Kehrbaum, Kaufbeuren Architekten: Kehrbaum Architekten, Augsburg Fertigstellung Umbau: 2005

(Foto: Foto: Stefan Müller-Naumann)

Objekt Der in den 60er Jahren solide in Schottenbauweise entwickelte Baukörper wurde großteils belassen, die Kontur geschärft, Material und Farbe den Erbauungsjahren angepasst.

Nach Nord und West zeigt sich das Haus robust und wetterfest in Naturstein. Nach Osten und Süden im klassischen Weiß. Fenster und Böden sind schokoladenbraun in Nußbaumholz. Der Stahl an Absturzsicherungen rostet in edlem Cortenstahl. Das Dach spiegelt die Fassadenentwicklung zum Himmel, nach Norden in Natursteindeckung, nach Süden mit großen Photovoltaik- und Solartherme Elementen.

Der Baukörper besetzt einen Teil des Grundstückes zwischen Straße und See durch rechtwinklig eingeschobene "Schubladen", die einen Atriumgarten mit Pool und einen introvertierten Kiesgarten vor dem Elternschlafzimmer und Badbereich eingrenzen.

Das solide und stringente Tragwerk des Altbaus wurde im Bereich der vom Bauherren gewünschten großen Wohnräume aufgebrochen: 2 Appartements für die Kinder, 1 Appartement als Gästezimmer, ein großer Tageswohnraum und ein Abendbereich für die Eltern. Als erweiterter Wohnbereich fokussieren die Loggien in allen Räumen den Blick nach draußen.

Dem Thema Licht wurde große Aufmerksamkeit geschenkt. Nach Süden, durch die Loggien, fällt Licht durch die verstellbaren Jalousien. Die Nordseite ist vollständig geschlossen. Über einen Lichtgraben mit mattiertem Glas im natursteingedeckten Dach und eine Lichtdecke ohne Fugen und Stöße wird der innen liegende Flur taghell.

Ökologie Das Haus entspricht dem Niedrigenergiestandard. Dach, Wände und Decken sind mit Recyclingdämmstoff (Altpapier) hoch wärmegedämmt. Mit über 40m² thermischer Kollektorfläche wird ein Speicher für Brauchwasser und das Heizen warmer Flächen gespeist. Nachgeschaltet ist ein Massespeicher mit Vakuumdämmung. Im Sommer geht die Solaranlage nicht auf Notkühlung, sondern gibt die kostenlose Energie in das kleine Außenschwimmbecken ab. Dass die 120 m² große Photovoltaik in ihrer Größe mehr als das 3-fache des eigenen Verbrauches produziert, macht sie schon bald rentabel.

Eine ihrer Bauzeit entsprechende Villa ist entstanden - selbstbewusst zeitlos.

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: