Musik und Literatur:Nix mehr Rambazamba

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"La Brass Banda" war einmal - jetzt beschäftigt sich der Tubist Andreas Martin Hofmeir mit Lyrik

Von Rudolf Neumaier

Ein Mann, der Tuba spielt und nicht Fagott oder Cello, der mit seinen bärtigen Wangen unter den blauen Augen und einem blonden Pferdeschwanz aussieht, als wäre er gerade von einem Wikingerschiff gestiegen, ein solcher Mann, der trotz heraufziehenden Infekts bei erhöhter Körpertemperatur von gut 38 Grad Appetit hat auf Saibling als Vorspeise sowie auf Wildschwein und danach auf Lammhaxe als Hauptgerichte und sich hinterher locker eine Portion Zwetschgenstrudel mit Vanilleeis hineinschiebt, ehe er seine zerlatschten Turnschuhe und die gestrickten Socken auszieht, um gleich barfuß auf die Bühne zu hüpfen - ein Mann wie Andreas Hofmeir übertrifft jede Vorstellung von einem kracherten Prackl. Gebt diesem Burschen seinen Bombardon, damit er losschmettert wie damals in der Band La Brass Banda! Doch dann zertrümmert er jedes Klischee von einem Brachialgaudiburschen mit einem Satz: Als Künstler, sagt er, sei er ein lyrischer Typ. Ein Romantiker. Einer, der sich an Sonnenuntergängen nicht satt sehen kann.

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