Museumsserie 7:Stifters Seelenlandschaft

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Die Gegend in Niederbayern beruhigte den Dichter und regte ihn zugleich schöpferisch an

Von Sabine Reithmaier, Neureichenau

"Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet." Ob Adalbert Stifter den Satz aus der Erzählung "Aus dem bairischen Walde" heute noch so schreiben würde? Wer auf Lackenhäuser zufährt, jenen Ortsteil des niederbayerischen Neureichenau, in dem der Dichter so viel Zeit verbrachte, entdeckt auf dem Kamm des 1300 Meter hohen Dreisessel weder Wogen noch Wald, sondern nackte Baumskelette. Eine bizarre Szenerie, geschaffen von Stürmen und Borkenkäfern. Im Nationalpark darf sich der Wald nach eigenen Gesetzen entwickeln. Dem Naturliebhaber Stifter wäre es nicht schwer gefallen, dafür präzise Sprachbilder zu finden.

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