Müntefering und "Der Doris-Faktor":Er ist sich sicher

Streit um Stern-Titel: Der ehemalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering sagte aus, er habe keine Erinnerung daran, dass Schröder-Köpf die Idee zu Neuwahlen vorgetragen habe.

Der Titel - ,,Der Doris-Faktor'' - klang gut. Im Juni 2005 hatte das Magazin Stern ein Treffen des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder mit dem damaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering in Schröders Hannoveraner Privathaus beschrieben, an dem auch Doris Schröder-Köpf teilgenommen habe und zwar möglicherweise mit dem Vorschlag vorgezogener Neuwahlen.

Franz Müntefering vor Gericht (Foto: Foto: dpa)

Dagegen ging Schröders Ehefrau gerichtlich vor. Das Hamburger Landgericht gab ihr im April 2006 Recht und verpflichtete den Stern, die Behauptung als unwahr darzustellen und eine Richtigstellung zu drucken.

Von der Richtigkeit des Textes weiter überzeugt, ging die Redaktion des Stern vor dem Hamburger Oberlandesgericht in Berufung. Deshalb wurde am Montag auch Vizekanzler Franz Müntefering vernommen, allerdings vor dem Berliner Kammergericht. Müntefering sagte aus, dass er seine Kalender für das Jahr 2005 habe prüfen lassen.

Anhaltspunkte dafür, dass er im März 2005 bei den Schröders in Hannover gewesen sei, habe er nicht gefunden. Er habe auch keine Erinnerung daran, dass Schröder-Köpf die Idee zu Neuwahlen vorgetragen habe: ,,Nein, da bin ich mir ganz sicher.'' Am 13. Februar wird das Hanseatische Oberlandesgericht entscheiden.

© SZ vom 30.1.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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