Kurzkritik:Willkommen zurück

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Sasha Schmitz ist wieder als "Sasha" auf Tour

Von Jürgen Moises, München

Beim Fußball hat man sich daran gewöhnt, dass das Publikum, um seine Begeisterung auszudrücken, die Melodie des White-Stripes-Songs "Seven Nation Army" singt. Wenn diese aber bei einem Konzert von Sasha anstatt von Zugabe-Rufen erklingt, dann fühlt man sich doch leicht irritiert. Denn ist das nicht in etwa so, als würde man Madonna mit einem Elvis-Song auf die Bühne zurückrufen?

Auf jeden Fall: Es funktioniert. Sasha und seine fünf Mitmusiker kommen auf die Bühne der vollen Freiheizhalle zurück und belohnen den Chorgesang mit drei Zugaben. Worauf eine Zuschauerin wiederum mit dem Ruf "Wir wollen alle ein Kind von Dir!" kontert. Das dürfte schwer werden, schon alleine weil es eine feste Frau in Sashas Leben gibt. Ihr ist, wie der 43-Jährige erzählt, auch das Titellied des aktuellen Albums "The One" gewidmet.

Fünf Jahre mussten Sasha-Fans auf dieses Album warten, auf eine Konzert-Tournee des Sängers sogar gut sechs Jahre. Es gab dazwischen zwar ein Album und vereinzelte Auftritte. Aber das war mit dem Rockabilly-Projekt Dick Brave and the Backbeats. Als Sasha sah man Sascha Schmitz zuletzt nur noch im Fernsehen. "It's good to be baack!" sagt er im Schwarzenegger-Slang denn auch nach dem Opener "Working for Love". Und als er sein Jackett auszieht und ein paar Frauen mit "Huuh"-Rufen reagieren, heißt es: "Das war mal, Freunde, mehr wollt ihr nicht sehen."

Mehr als sein weißes Shirt sieht man dann auch nicht. Aber man kriegt einiges zu hören. Ältere Songs wie "Coming Home" oder "Hide & Seek", und neue wie "Good Days" oder "Silver Linings". Stilistisch ist von Swing, Folk, Reggae bis zu Bee-Gees-Disco-Pop fast alles dabei, auch die eine oder andere seichte Ballade. Mit guter Stimme und genauso guter Stimmung macht das der frühere Teenie-Schwarm aber schnell wieder wett. Und erweist sich insgesamt, auch wenn er es mit den Witzchen vielleicht übertreibt, als gereifter, sympathischer Entertainer. Na dann: Welcome baack!

© SZ vom 11.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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