Kurzkritik:Seidiger Glanz

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Semyon Bychkov und die Münchner Philharmoniker

Von Barbara Doll, München

Nein, Brahms muss keineswegs immer im Furtwängler-Sound daher marschieren. Dunkel dräuend, heroisch im Ton, vor Sehnsucht berstend. Man kann ihn auch leicht und geschmeidig tänzeln lassen. Genau das macht Dirigent Semyon Bychkov mit den Münchner Philharmonikern. Der erste Satz von Brahms' dritter Symphonie schraubt sich nicht mit Riesenbögen empor. Bychkov macht ihn zur versonnen lyrischen Betrachtung, er exponiert elegische Bläser-Soli, kitzelt seidigen Streicherglanz hervor. Mit beinahe Gergiev-haften Flatterfingern.

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