Kurzkritik:Karamba

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Kaiser und Kelly im Krone

Von Jürgen Moises, München

Er hat schon wieder eine Neue. Dass das oft über ihn zu lesen war, davon erzählt Roland Kaiser selbst beim Konzert im vollen Circus Krone. Während sich das früher meist auf das Privatleben des Sängers bezog, der 2014 sein 40. Bühnenjahr gefeiert hat, ist das aktuell ein bisschen anders. Denn die neue Frau in seinem Leben, die er auf diese Weise ankündigt, heißt Maite Kelly. Und die war deswegen mit Kaiser in den Schlagzeilen, weil sie sechs Lieder für sein neues Album "Seelenbahnen" geschrieben hat. Mit ihrer gemeinsamen Single "Warum hast Du nicht nein gesagt" sind sie auch in den Charts. Warum sie die Lieder komponiert hat? Weil er sich in letzter Zeit angeblich zu wenig an die Frauen richtet. Was im Falle Roland Kaiser doch etwas überrascht.

Schon zu Beginn begrüßt der 62-Jährige besonders seine "Freundinnen" im Publikum. Und seine Meinung zur Frauenquote? Die liege bei ihm bei 100 Prozent. Maite Kelly singt als Tourneegast dann zwar nur zwei Lieder mit, dafür flippt das Publikum dabei völlig aus. Ansonsten steht Kaiser eine zwölfköpfige Band zur Seite. Die macht ihre Sache gut. Etwa bei einem Exkurs mit Hits von Udo Jürgens, Frank Sinatra, Dean Martin, Brecht und Weill, an dem sich Kaiser zugegeben doch etwas verhebt.

Weit besser funktioniert das Akustik-Set, das er mit dem Gitarristen Markus Gahlen als Zugabe gibt. Lieder wie "Schach matt" bekommen da plötzlich einen spanischen oder Bossa-Nova-Touch. Wirklich gefeiert wird Kaiser aber nicht für solche Experimente, sondern für die alten Hits. Davon gibt es reichlich und ebenso reichlichen Applaus.

© SZ vom 06.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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