Kulturreport:Trink, Brüderlein trink

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Am 12. Dezember wäre Frank Sinatra 100 geworden: In München feierte er mit seiner Tochter, vergeigte sein Comeback und wurde dann doch geliebt

Von Claus Lochbihler

Als Frank Sinatra das erste Mal nach München kam, stand der Flughafen noch in Riem, es gab das Grand Hotel Continental, der Gesellschaftsreporter der Abendzeitung hieß Hans "Hunter" Obermaier, und Tina Sinatra war Münchnerin. Eine Zeitlang jedenfalls. Ende der 1960er-Jahre nämlich arbeitete Sinatras Jüngste in München an einer Schauspielkarriere. Sie war mit dem Regisseur Michael Pfleghar liiert, der ihr die Hauptrolle in einer Sechzigerjahre-Bearbeitung des Romeo-und-Julia-Stoffes gab. Den Titelsong sang niemand anderes als Frank Sinatra: "In The Shadow of The Moon" vom deutschen Schlagerkomponisten Heinz Kiessling. Zudem hatte Pfleghar ein Jahr zuvor die Begegnung von Sinatra mit A. C. Jobim - Brasiliens George und Ira Gershwin - und Ella Fitzgerald filmisch eingefangen: "Frank Sinatra: A Man And His Music + Ella + Jobim" zählt bis heute zu den besten Film-Dokumenten Sinatra'scher Sanges- und Duettkunst.

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