Kulturbericht:Zukunftsscout

Pläne der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen

Von Evelyn Vogel, München

Stolz ist man auf das Erreichte bei der "Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern". Denn was 1976 ganz bescheiden mit drei Mitarbeitern begonnen hat, hat sich im Lauf von 40 Jahren zu einer angesehenen Institution entwickelt - zur "größten ihrer Art in Europa", wie man betont. Nur ein Wermutstropfen überschattet das Jubiläum: Die anstehende Verlagerung der Landesstelle von München, wo sie im Alten Hof residiert, ins Mittelfränkische, und zwar in den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Der ist verkehrstechnisch nicht ganz so perfekt angebunden, wie man sich das wünschen würde. Wann genau der Umzug ansteht, vermag auch die Leiterin der Landesstelle, Astrid Pellengahr, derzeit nicht zu sagen. Der Info-Point als lokale Anlaufstelle wird jedoch in München bleiben.

Von den mehr als 1350 Museen, die es in ganz Bayern gibt, sind etwa 1250 sogenannte "nichtstaatliche". Dazu zählen kommunale, kirchliche und vereinsgetragene Museen sowie Firmen-, Stiftungs- und Privatmuseen. Beratung, Unterstützung, Fortbildung von Mitarbeitern und Förderung von Projekten sind die wesentlichen Aufgaben der Landesstelle. So wurden in den vergangenen zehn Jahren 1570 Museumsprojekte mit 23 Millionen Euro gefördert.

Die Besucherzahlen, etwa 20 Millionen pro Jahr, stagnieren nach den Boomjahren der Achtziger- und Neunzigerjahre. Neben Museumspädagogik und Provenienzforschung ist "eines der wichtigstes Zukunftsprojekte die Digitalisierung", so Pellengahr. Man verstehe sich hier als "Vordenker für Museen". Etwa 50 Museen in Bayern haben nach Angaben der Landesstelle noch keinen eigenen Internetauftritt. Für manche Museen seien die sozialen Netzwerke etwas, was man vielleicht dann bediene, "wenn die Praktikanten sich dafür interessieren". Hier sei die Landesstelle ein "Zukunftsscout".

© SZ vom 14.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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