Kulturausschuss:Schöne Bescherung

Lesezeit: 1 min

Stadt erhöht Förderung für Kinos und Laienchöre

Schon vor dem Advent ist im Kulturausschuss der Weihnachtsfrieden eingekehrt - was einigen Kunstschaffenden eine vorgezogene Bescherung einbringt. Noch in der vorigen Sitzung gab es Zoff auf den Rathausfluren. Die CSU-Fraktion hatte einige Anträge der SPD zur Kulturförderung vertagen lassen und somit blockiert, offiziell, weil noch Beratungsbedarf bestand. Inoffiziell sprach die Gegenseite davon, die CSU sei eingeschnappt und wolle eigene Lieblingsprojekte erzwingen.

Nun haben sich die Koalitionspartner offenbar geeinigt und ihre Anträge durchgebracht. Die SPD hat ein neues "Kulturpaket" für München geschnürt. Sechs Lichtspielhäuser, die Filme außerhalb des Mainstreams zeigen, werden künftig mit dem jährlichen Kinoprogrammpreis nicht mehr 5000, sondern 7500 Euro erhalten. Für Neugründungen oder Übernahmen von Arthouse-Kinos stehen von 2018 an 20 000 Euro bereit. Für die mehr als 250 Laienchöre, die häufig auch wenig bekannte, experimentelle Stücke aufführen und sich mit Inklusion und Integration befassen, wird die Förderung um 43 300 auf 100 000 Euro erhöht. Und für Kinder- und Jugendbuch-Autoren gibt es nun biennal ein zweites Stipendium in Höhe von 6000 Euro, das die Jury auch an Bilderbücher vergeben darf.

Die CSU brachte durch, die Verluste der Karl Amadeus Hartmann Gesellschaft, die das künstlerische Vermächtnis des Münchner Komponisten pflegt, jährlich mit bis zu 50 000 Euro auszugleichen. Die Europäische Janusz Korczak Akademie erhält künftig 20 000 Euro mehr (statt wie geplant 50 000) für ihr Jugendprojekt "Youth Bridge". Und das Nachwuchs-Musikfestival "Stars & Rising Stars" soll von 2018 an mit 20 000 Euro Zuschuss erhalten. Somit kamen die Anträge gerade noch rechtzeitig für den einstimmig beschlossenen Kultur-Haushaltsentwurf für 2018 mit Ausgaben von 214 Millionen Euro (2017: 210).

© SZ vom 01.12.2017 / zir - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: