Klage gegen Pink Floyd:Kein dunkler Sarkasmus aus dem Klassenraum

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Ein ziemlich berühmter, damals spontan zusammen gestellter Kinderchor will 1979 nur rund 1000 Pfund von Pink Floyd erhalten haben. Dafür hatte man zum Vortrag gebracht, dass man Erziehung nicht länger benötige - und alle Erwachsenen Ziegel in einer großen Wand seien. Nun sind die Kids selber erwachsen und wollen Tantiemen. Es wird geklagt!

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Vor 25 Jahren karrte ein anarchistischer Musiklehrer 23 Schüler der Londoner Islington Green School in ein Studio.

David Gilmour wird eine Braue gehoben, geseufzt und dann den Diener müde angewiesen haben: "Well, pay them." (Foto: N/A)

Dort sangen die Kinder: "We don't need no education, we don't need no thought control." Und so weiter.

Die Schuldirektorin wollte sich nach Veröffentlichung des entsprechenden Songs "Another Brick In The Wall Part 2" von Pink Floyd entleiben, dann bekam die Band auch noch Ärger mit der Erziehungsgewerkschaft, die, wie es bei Gewerkschaften üblich ist, den Text falsch verstanden hatte.

Insgesamt brachte das Lied der Band zunächst nur lustigen Hader ein.

David Gilmour, einer der magischsten Lautmaler an der Gitarre überhaupt, wurde von Roger Waters in das Nachtleben der Clubs geschickt, um endlich mal a funky riff zu lernen.

Gilmour ekelte sich eine Runde in den Clubs, schüttelte aber am nächsten Morgen a funky riff aus dem Ärmel.

Der Grund für das banale Lied war profan: Eine Hitsingle würde die Produktions-Unsummen, die das Album-Albtraum-Meisterwerk "The Wall" schon verschlungen hatte, wieder einspielen.

Oh, wie ging diese Rechnung gleich doppelt und hundertfach auf! Nun aber hören wir, dass die 23 Zwerge der Islington Green inzwischen ihren Weg gemacht haben. Aus Zwergen wurden Anwälte.

Die BBC meldet, der Kinderchor habe 1979 von Pink Floyd nur rund 1000 Pfund erhalten. Die kids wollen Tantiemen! Es wird geklagt!

Für Pink Floyd Music Ltd. dürfte das alles nicht mehr sein als ein Steinchen in der Mauer. Die Band, die inzwischen auf getrennten Wegen in Kammerkonzerten würdig den Nachlass verwaltet, weiß eh nicht, wohin mit dem vielen Geld. Alleine David Gilmour hat schon so viele Millionen Pfund in seine Obdachlosenprojekte gesteckt, dass die Queen ihn zum Sir ernennen musste.

Auf seinem Landsitz wird Gilmour nun - umringt von der sehr, sehr schönen Zweitfrau Polly und den neuen Kindern - von den Klagegeistern aus London erfahren haben. Er wird eine Braue gehoben, geseufzt und dann den Diener müde angewiesen haben: "Well, pay them."

Well, take care Dave: Auf eurem "Animals"-Album, zum Beispiel, da habt ihr ja viele, viele Hunde und Schafe singen lassen, gell? Määäh!

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