Jungdarsteller:"Aber bitte mit Sahne"

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Er liebt Musicals und spielt selbst mit: Lucas Jehle, 10, im Deutschen Theater. (Foto: Peljak)

Lucas Jehle steht zum zweiten Mal bei einem Musical auf der Bühne

Interview von Barbara Hordych

Der zehnjährige Lucas Jehle stand bereits in dem Musical "Elisabeth" als junger Kronprinz Rudolf auf der Bühne des Deutschen Theaters. Jetzt ist er einer von sieben "Florianen" in dem Musical "Ich war noch niemals in New York".

SZ: Du bist schon ein richtiger Profi: In diesem Jahr spielst du bereits zum zweiten Mal in einem Musical mit. Wie kam es dazu?

Lucas Jehle: Meine Mama hat einen Aufruf in der Zeitung gelesen, auf den wir uns gemeldet haben, eher scherzhaft, weil ich gar nicht daran glaubte, eingeladen zu werden.

Aber dann kam doch eine Rückmeldung.

Ja - sie haben mir die Noten für ein Lied zugeschickt, für "Mama, wo bist Du?". Denn in dem Stück bekomme ich meine Mutter, die Kaiserin Sisi, nicht oft zu sehen. Beim Casting musste ich das Lied dann vortragen. Das war schwierig, denn wir wurden beim Singen vom "Tod", also dem Darsteller, hochgehoben. Ausgerechnet an den hohen Stellen, da musste man sich genau konzentrieren, um den richtigen Ton zu treffen. Sie wollten damit auch testen, ob wir vor der Rolle des "Tod" Angst haben.

Wie ist dieser Florian, den du jetzt spielst?

Der Florian ist ziemlich frech, der Sohn eines alleinerziehenden Vaters. Als Florian klopfe ich lustige Sprüche, ärgere viele Leute, auch die zickige "Fernsehtussi", in die mein Vater sich verliebt. Die Rolle ist viel größer als in "Elisabeth", kein einzelner Auftritt, sondern ich bin praktisch die ganze Zeit über auf der Bühne dabei.

Du singst und tanzt aber auch?

Bei dem Lied "Aber bitte mit Sahne" rappe und tanze ich. Es wurde sogar noch etwas dazukomponiert, das singe ich dann als Soloeinlage. Das geht so: "Sachertorte, Apfelstrudel, Mohrenkopf und Schneckennudel".

Wie gefällt dir die Musik in dem Stück?

Ich finde die Stimmung bei den Aufführungen super, die ist fröhlich, und das Publikum kann mitklatschen. Das habe ich in Berlin erlebt, wo wir uns die Aufführungen angeschaut haben. Mit dem Berliner Ensemble haben wir dann alle zusammen mehrere Tage lang einen kompletten Durchgang geprobt.

Was sagen deine Mitschüler und die Lehrer zu deinen Auftritten?

Ganz viele meiner Klassenkameraden haben sich auch "Elisabeth" angeschaut, haben mich angefeuert und mir gratuliert. Die Rektorin von der Rotbuchenschule, in die ich gehe, hat mir freigegeben, aber zu mir gesagt: Wenn du mal erfolgreich und berühmt wirst, kriege ich dafür später das erste Autogramm.

© SZ vom 08.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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