Interview: Jennifer Lopez:"Was kümmert mich das ganze Diva-Geschwätz?"

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Na klar doch: Für Jennifer Lopez zählt nur die Arbeit. Irgendwie auch noch Ben Affleck. Und die vier gemeinsamen Häuser. Aber dumme Fotos von sich in der Zeitung - dafür interessiert sie sich nicht. Sagt sie jedenfalls.

Im Moment ist sie vor allem mit dem Projekt Bennifer beschäftigt. Aber bei Jennifer Lopez vergisst man leicht, dass sie eigentlich Schauspielerin ist, und dann erst Popstar wurde. Die Anfänge in "Selena" und "Out of Sight" ließen wirklich auf eine große Filmkarriere hoffen.

Hier sieht man, wie JLo ihren Ben anhimmelt. Wenn Sie dem unten stehenden Link zum Interview mit Ben folgen sehen Sie ... (Foto: Foto: AP)

SZ: Ben Affleck erzählt, Sie kämen immer hundertprozentig vorbereitet zur Arbeit. Er improvisiert lieber.

Lopez: Ich gehe davon aus, dass die Vorbereitung zu der Arbeit gehört, für die ich bezahlt werde. Ich will schon verschiedene Möglichkeiten ausprobiert haben, um etwas Konkretes anbieten zu können. Das heißt nicht, dass ich nicht offen wäre, mit dem Regisseur zu arbeiten. Den Film sehe ich als seine Vision.

SZ: Sie vertrauen dem Regisseur.

Lopez: Na klar. Sobald ich zusage, gibt es für mich gar nichts anders. Er hat das Sagen. Ben und ich haben uns ja erst später gefunden. Wenn Sie "Jersey Girl" sehen - das ist unser nächster Film - meine ich, kann man den Unterschied sehen. Oder bilde ich mir das nur ein? Jedenfalls war da alles anders. Wir waren verliebt.

SZ: Fing das Gerede um Sie beide eigentlich schon während der Dreharbeiten zu "Liebe mit Risiko" an?

Lopez: Ach, wissen Sie, das hätte ich kaum mitbekommen. Ich konzentriere mich nur auf die Arbeit. Natürlich ist es ärgerlich, wenn man dumme Fotos von sich in der Zeitung entdeckt - wie wir mit Baseballkappen aus irgendeinem Starbucks kommen. Aber was kümmert mich das ganze Diva-Geschwätz. Das wäre auch mein Rat an andere, egal auf welchem Level sie sich befinden, ob sie gerade vorsprechen oder die Rolle schon haben: Nur die Arbeit zählt.

SZ: Nehmen wir ein Beispiel. Die . . .

Lopez: Lassen Sie mich's gleich sagen: Ich habe Ricki, die Lesbierin, nicht recherchiert.

SZ: . . . ich meinte die Yoga-Szene.

Lopez: Ein gutes Beispiel, denn ich hatte vor Beginn der Arbeit an diesem Film nie Yoga-Unterricht genommen. Hier gehört es zur Rolle. Ich nahm also Unterricht, hier in L. A. und habe mich total darauf konzentriert. Als ich das Endprodukt sah, war ich schockiert.

SZ: Vom Film?

Lopez: Von der einen Szene. Ich meine, wie man sie gefilmt hatte. Die Close-Ups.

Ich sah die Szene erst, als der Film bereits geschnitten war, und irgendwie war's mir peinlich. Ich dachte: "Oh Gott, mein Vater wird sich das ansehen!"

SZ: Wie hat er denn reagiert auf den neuen Mann?

Lopez: Die mögen ihn alle sehr. Ich glaube, Ben lernt viel von ihnen. Wenn er meine Familie besucht, erinnert ihn das an sein Jahr in Mexiko. Er hat ja mal ein Jahr in Mexiko gelebt, da war er zwölf oder dreizehn. Ich war beeindruckt, dass er Spanisch spricht . . .

SZ: Er spricht . . .?

Lopez: Spanisch. Er schätzt auch alles Lateinamerikanische, die Kultur, die Musik, Sie verstehen, was ich meine. Er hatte Respekt. Das gefiel mir.

SZ: Sie haben inzwischen zwei weitere Filme gedreht, ist das richtig?

Lopez: In "Shall We Dance" ist Richard Gere mein Co-Star. In Lasse Hallströms "An Unfinished Life" spiele ich Robert Redfords Schwiegertochter. Zehn Jahre nach dem Tod meines Mannes treffe ich Redford zum ersten Mal wieder. Mit einem Enkelkind, von dem er nichts wusste. Es geht um Vergebung, darum, ein Leben wirklich abzuschließen. Gefiel mir sehr, diese Geschichte.

SZ: Beide Produktionen wurden in Kanada gedreht. Wie schaffen Sie's da, vor Ben zu Hause zu sein?

Lopez: Wie meinen Sie das?

SZ: Er sagt, es freut ihn immer zu wissen, dass Sie zu Hause auf ihn warten.

Lopez: Zu Hause ist, wo immer wir zusammen sind. Das dürfen Sie nicht wörtlich nehmen. Wenn ich einen freien Tag habe, fliege ich zu ihm. Er weiß ja, wie verrückt die Anforderungen beim Dreh werden können.

SZ: Sie wohnen in Los Angeles?

Lopez: Wir haben ein Haus in L. A. Und eines in Savannah. Und er hat ein Haus in New York. Ich habe eines in Miami. Jetzt haben wir vier. War nicht geplant, aber so ist es nun mal.

Interview: Patrick Roth

© SZ v. 30.10.2003 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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