Hertzkammer:Club im Grünen

Lesezeit: 1 min

Die Elektro-Szene feiert sich in den Bergen

Von Rita Argauer, München

Rockavaria, das in eineinhalb Wochen im Olympiazentrum über die Bühne gehen soll, ist das erste richtig groß angelegte Festival seit längerem in München. Die Stadt bekommt damit die alt eingessene Ursprungsversion des Musikfestivals unter freiem Himmel zurück, die mit Schlammschlachten und Rockmusik in ihrer Konzeption noch auf Woodstock zurück geht, das hier allerdings ohne Campingplätze etwas cleaner ablaufen dürfte. Das Programm ist dabei recht vorhersehbar: Bei derartigen Festivals schiebt sich jeden Sommer ein ähnlicher Headliner-Trupp von Spielort zu Spielort.

Doch neben diesen seit Jahren nach vorgestanzten Mustern ablaufenden Dinosauriern des Musik-Zirkus', sucht auch die Elektro-Szene Möglichkeiten zum Freiluft-Party-Ereignis. Während in Süddeutschland solche Ereignisse noch bis vor Kurzem eher rar waren, häuft sich nun auch in und um München die Verlegung des Clubs in ein Feld, auf einen Berg oder in diverse andere Gelände. Im vergangenen Jahr fand etwa zum ersten Mal das "Organic Dance Music Festival" um das Münchner Zenith herum statt, und im August wird in der ehemaligen US-Kaserne nahe Bad Aibling schon zum siebten Mal auf das "Echelon"-Festival geladen.

Der Münchner Club Rote Sonne wählt für seine hauseigene Outdoor-Variante eine ganz besondere Kulisse: Als Grüne Sonne zieht man nun auch schon zum zweiten Mal nach draußen, genauer in die Berge, als Pop-up-Club auf den Hohenpeißenberg. Noch am gewohnten Maximiliansplatz in der Roten Sonne gibt es diese Woche mit Ill-Boy Phil, dem Münchner Chris Zeitlmeier und Joseph Disco einen ersten Einblick in das Line-up, das dann in der kommenden Woche in den Alpen unter anderem um den altbekannten und dennoch viel geschätzten DJ Hell erweitert wird.

Die Grüne Sonne bietet neben der Aussicht, die dort oben quasi als Natural-Visuals fungiert, einen weiteren Vorteil: Während man bei Rockavaria völlig auf die eigentlich obligaten Camping-Plätze verzichtete, sind diese auf dem Hohenpeißenberg gar nicht mehr nötig: Es gibt 17 Stunden Musik am Stück (was jeder geübte After-Hour-Teilnehmer aushalten dürfte) - und anschließend fährt man wieder heim.

Grüne Sonne Vorbeben , Donnerstag, 21. Mai, Rote Sonne, Maximiliansplatz 5, Grüne Sonne Festival , Samstag, 30. Mai, Hohenpeißenberg

© SZ vom 21.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: