Hauptpreis:Sensible Arbeit

Die Filmgruppe "Movie Jam Studios"

2015 drehten sie einen Film über das Attentat bei den Olympischen Spielen 1972, im Jahr darauf nahmen sie mit "Das Bildungssystem" Schule, Lehrer, Unterricht in Bayern kritisch unter die Lupe. Vergangenes Jahr widmeten sie ihre bisher ambitionierteste Dokumentation "Unvergessen" den Opfern des Anschlags am Olympia-Einkaufszentrum.

Nein, Feel-Good-Movies sind es nicht, die die Filmgruppe "Movie Jam Studios" dreht. Die Mitglieder Leon Golz, Julian Heiss, Colin Maidment, Vitus Rabe, Paul Schweller, Alexander Spöri und Luca Zug, allesamt 16- bis 17-jährige Schüler am Gymnasium Unterhaching, haben sich schwierige, komplexe Themen auf die Fahnen geschrieben. Themen, die ein hohes Maß an Sensibilität und Recherche erfordern. Themen, die bewegen, die Debatten anstoßen sollen.

So machten sie mit ihrem Film über das Bildungssystem deutlich, dass es an Schulen das Phänomen "Vertretung ohne Lehrer" gab: ein verbrämter Ausdruck für Unterrichtsausfall, der aber deshalb nicht in den Statistiken auftauchte. Inzwischen gibt es das nicht mehr.

Am meisten Aufmerksamkeit erreichten die Schüler, deren kreative Basis ein Kellerstudio in Taufkirchen bei München ist, aber mit "Unvergessen". Der Film, der Angehörige, Freunde und Bekannte der Opfer des Anschlags am OEZ in den Fokus rückt, wurde - wie ihre anderen Dokus auch - in einem großen Münchner Kino gezeigt.

"Ein filmisches Denkmal für die Ewigkeit" oder "Die überwältigende Kraft der Erinnerung" lauteten die Schlagzeilen, die Dokumentation wurde für Festivals in Israel, der Türkei und den USA nominiert.

© SZ vom 20.04.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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