Filmtipp des Tages:Soziales Beben in der Schweiz

Das humorvolle Drama spielt in dem Jahr, als das Frauenstimmrecht eingeführt wurde

Emanzipation ist ein Fluch, da ist sich die Chefin eines Schweizer Schreinereibetriebs sicher. Sie leitet das "Aktionskomitee gegen die Verpolitisierung der Frau" und ist damit eine der interessantesten Figuren in "Die göttliche Ordnung" (). In ihrem Heimatland war Petra Volpes humorvolles Drama ein Kinohit, nicht zuletzt wegen dieser Anti-Suffragette, die ganz entschieden gegen die Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz im Jahre 1971 wettert. Privilegierte Frauen, die sich freiwillig dem Patriarchat unterwerfen? Das macht den Kampf der restlichen Dorfbewohnerinnen umso spannender: An vorderster Front steht die brave Hausfrau und Mutter Nora (Marie Leuenberger), die ihren Mann (Max Simonischek) liebt, obwohl er ihr nicht erlaubt, wieder arbeiten zu gehen. Arbeitende Frauen sind auch zu Gast bei der Sondervorführung des Films an diesem Samstag im Theatiner: Familienministerin Katarina Barley (SPD) diskutiert unter anderen mit der Journalistin Barbara Streidl und der Schweizer Autorin Isabel Rohner, die ein Buch über die Geschichte des Frauenwahlrechts herausgegeben hat.

Die göttliche Ordnung , Schweiz 2017, Regie: Petra Volpe, OmU, Preview mit Gespräch, Sa., 29. Juli, 20.30 Uhr, Theatiner, Theatinerstr. 32; offizieller Kinostart am Do., 3. August

© SZ vom 29.07.2017 / grü - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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