Filmtipp des Tages:Sehnsüchte in Venezuela

Der neunjährige Junior (Samuel Lange Zambrano) ist unzufrieden. Er hätte so gerne ein tolles Foto für das Schul-Jahrbuch, das ihn mit glattem Haar wie ein Sänger zeigt. Doch die Mutter will nicht, dass er an seinem Haar herumfummelt, und Geld für den Fotografen hat sie auch nicht. Denn der Film "Pelo malo" (Schlechtes Haar) zeigt den harten Alltag einer alleinerziehenden, arbeitslosen Mutter in Caracas, die selbst nicht weiß, wo ihr der Kopf steht. Und dann auch noch diese für sie schlimme Frage: Ist ihr verträumter Sohn womöglich schwul? Die Regisseurin Mariana Rondón zeichnet in diesem melancholischen Film, der unter anderem die Goldene Muschel beim Festival San Sebastián 2013 gewann, ein eindringliches Bild von Armut und Perspektivlosigkeit in der venezolanischen Gesellschaft.

Pelo Malo , Venezuela 2013, Regie: Mariana Rondón, Maxim-Kino, Landshuter Allee 33, Mo., 18. April, Di., 19. April, Mi., 20. April, jeweils 21 Uhr, 16 87 21

© SZ vom 18.04.2016 / aw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: