Wie porträtiert ein Regisseur einen Ort, den es nicht mehr gibt? Er zeigt die versprengten Menschen, die diesen geprägt haben. Seit zwei Jahrzehnten arbeitet der Portugiese Pedro Costa an seiner Fontaínhas-Tetralogie. In dem gleichnamigen Lissabonner Armenviertel lebten vor allem Migranten von den Kapverden, aus Angola und Guinea-Bissau. Bis zu seinem Abbruch Anfang des Jahrhunderts. "Horse Money" erzählt Venturas Geschichte fort, eines Protagonisten aus dem dritten Teil. Geprägt durch die Nelkenrevolution, verfolgt von seinen Erinnerungen an seine Vertreibung aus Fontaínhas, vegetiert er an einem unwirklichen Ort - einer Fusion aus Irrenanstalt, Strafkolonie, Amt und Polizeistation. Es ist ein unscharfer Plot, besetzt mit Laien-Schauspielern, gedreht mit Digitalkamera. Doch gerade durch diese Authentizität besticht der Autorenfilm, der im Werkstattkino im Original mit Untertiteln gezeigt wird.
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Horse Money , Portugal 2014, Regie: Pedro Costa, 20.15 Uhr, OmU, Werkstattkino, Fraunhoferstr. 9