Filmgeschäft:Schwieriger Sommer

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Christopher Nolans "Dunkirk" ist gut gestartet - ansonsten aber kämpft Hollywood in diesem Sommer mit Flops und stagnierenden Märkten.

Von Tobias Kniebe

Christopher Nolans "Dunkirk" ist in den USA besser gestartet als erwartet - das ist die gute Nachricht, die Hollywoods Business-Beobachter nach dem letzten Wochenende zu vermelden hatten. 50,5 Millionen Dollar Einspiel zum Start, das kann sich sehen lassen für einen großen Studiofilm, der nicht zu einem Franchise gehört. IMAX-Leinwände trugen überdurchschnittlich zu diesem Erfolg bei, ebenso die massive Präsenz von Kinogängern, die älter als 25 Jahre waren - beides bestätigt Christopher Nolans Strategie eines Event-Kinos für Erwachsene auf der größtmöglichen Leinwand.

Ansonsten herrscht Verunsicherung auf dem amerikanischen Kinomarkt, die sich auch mit dem Misserfolg von Luc Bessons "Valerian", der am letzten Wochenende nur 17 Millionen Dollar einspielen konnte, fortsetzt. "Valerian" ist mit einem Budget von geschätzten 180 Millionen Dollar der bisher teuerste Film des französischen Kinos, und es ist keineswegs der erste große Flop dieses Kinosommers: "King Arthur", "Transformers 5" und "Baywatch" waren aus Sicht der Studios alles Enttäuschungen. Dies führt dazu, dass die Einnahmen des Quartals in den USA bisher um neun Prozent unter denen des Vorjahres liegen.

Setzt sich dieser Trend fort, droht Hollywood eine echte Rezession, denn auch die Einnahmen im Ausland, bisher ein zuverlässiger Wachstumsmarkt, stagnieren nach Zahlen der Motion Picture Association of America seit dem letztem Jahr. Zwar gibt es noch Zuwächse in Ländern wie Japan und Brasilien - in Deutschland aber setzten Hollywood-Filme beispielsweise 13 Prozent weniger um, in Großbritannien zehn Prozent. Das Wachstum in China, dem Markt, auf dem große Hoffnungen ruhten, ist fast zum Erliegen gekommen. Dort punkten inzwischen eher Bollywood-Filme wie "Dangal". Alles Anzeichen dafür, dass die Studiobosse ihre Strategie der Blockbuster-Fortsetzungen dringend überarbeiten sollten.

© SZ vom 27.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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