Der französische Spielfilm "À genoux les gars" () von Antoine Desrosières verwässert die Grenze zwischen bitterem Ernst und provokativem Humor. Die beiden muslimischen Schwestern Rim (Inas Chanti) und Yasmina (Souad Arsane) entdecken in einer Welt aus kulturellen, religiösen und sozialen Verboten Sexualität und Liebe. Bis sich Yasmina in ein Netz aus sexueller Nötigung, männlicher Gewalt und eigenen Schuldgefühlen verstrickt, das die Schwesternliebe herausfordert. Unter dem deutschen Titel "Sextape" knüpft der Coming-of-Age-Film thematisch an Desrosières' vorausgehenden Kurzfilm "Haramiste" (2015) an: Durch Tabubrüche entkommen die Protagonistinnen zugeschriebenen Geschlechterrollen und suchen nach der Bedeutung weiblicher Selbstbestimmung.
À genoux les gars , Regie: Antoine Desroisières, Fr., 6. Juli, 21 Uhr, Gloria Palast, Sa., 7. Juli, 22.30 Uhr, Theatiner