Selten hat man jemanden so wild einen Kuchen schneiden sehen, wie Marie das tut in "L'économie du couple" von Joachim Lafosse. Sie hat ein paar Freunde eingeladen zum Abendessen, dann ist Boris gekommen und hat die ganze Stimmung versaut. Boris ist Maries Mann, die zwei sind nach fünfzehn Jahren nun getrennt, aber er wohnt noch in ihrem Haus, nimmt - widerwillig geduldet - am Familienleben mit den zwei Töchtern teil. Er hat keinen Job, sie weigert sich, ihn angemessen auszuzahlen. Er habe, sagt er, den Wert des Hauses gesteigert, durch seine Handarbeit, durch seine Liebe. Das reiche bürgerliche Interieur ist viel zu eng, für Leute, die sich eigentlich aus dem Weg gehen möchten, die Kamera bleibt eng an ihnen dran. Bérénice Bejo und Cédric Kahn sind Marie und Boris, ihr Clinch ist bitter und absurd. Kann man das, eine Liebe wieder auseinander addieren?
L'économie du couple, Belgien/Frankreich 2016, Regie: Joachim Lafosse; Montag, 27. Juni, 19.30 Uhr, HFF Audimaxx, Dienstag 28. Juni, 17.30 Uhr, City 1