Festival:Southside/Hurricane

Lesezeit: 2 min

23. bis 25.Juni Neuhausen Ob Eck und Scheeßel

Southside und Hurricane, die sympathischen Zwei, sind in den letzten Jahren deutlich gewachsen - vor allem Dank smarter und auch den Massengeschmack nicht scheuender Bandpolitik.

Schön anzusehen: Wir Sind Helden-Sängerin Judith Holofernes singt bei Southside und Hurricane (Foto: N/A)

Ihr kluges Händchen stellen die Macher auch dieses Jahr wieder unter Beweis: The Strokes dürfen schrammeln, Manu Chao Ethno-Feeling nach Deutschland tragen, Muse sich in höchste Höhen schrauben und The Hives eine freudig stampfende Wohlfühlpackung liefern.

Mit ihrem unbändigen Drittwerk "First Impressions Of Earth" haben sich die Strokes in diesem Jahr eindrucksvoll zurückgemeldet - und sind glücklicherweise weit davon entfernt sich selbst zu plagiieren. Dem Charme eines Julian Casablancas wird sicher auch das Southside/Hurricane-Publikum erliegen.

Die eigentliche Überraschung im Line-Up aber ist Manu Chao. Lange, lange war nichts von dem franko-spanischen Alleskönner und bekennenden Kosmopoliten zu hören - gerade hier in Deutschland. Und wann sieht man schon einen Entertainer, der auf Französisch, Spanisch, Arabisch, Portugiesisch und Englisch singt und dabei das Beste von Salsa, Flamenco, Rock, Pop, Rap und Ska zu mischen weiß?

Auch Pelle Almquist, Sänger der vielleicht bestangezogenen schwedischen Band der Welt und Großmeister der komischen Ansagen, wird sicher wieder herrliche Luftsprünge machen. The Hives - wenn auch Dauergast auf deutschen Großbühnen - dürften wieder großartige Unterhaltung liefern.

Theatralisch, pathethisch, hypnotisierend. Die Bühnenshows der vierten großen Band im Bunde, Muse, sind unvergleichlich. Mit der so stimmigen wie verstörenden Light-Show, diesem so charismatischen Sänger Matthew Bellamy, der entrückt seine Gitarre, die Tasten seines Keyboards quält. Und singt wie ein Engel der durch sieben Höllen ging.

Auch der Rest vom Fest ist mehr als ordentlich: Sphärisches von Sigur Ros, Schreiexzesse von Billy Talent, Sex-Lyrik von Adam Green, Verträumtes von Death Cab for Cutie, Reklamierendes von Wir Sind Helden und Grooviges von Seeed wird geboten. His Hippness von der Insel - namentlich Maximo Park, Arctic Monkeys und Kaiser Chiefs - darf natürlich auch nicht fehlen. Sicher für eine Überraschung gut ist auch die neue Supergroup The Raconteurs um White Stripes-Sänger Jack White und Brendan Benson, die bei Southside und Hurricane exklusiv ihr kommendes Debütalbum vorstellen wird.

Southside/Hurricane 23. bis 25.Juni Neuhausen Ob Eck und Scheeßel

Eintritt: 94 Euro (inkl. VVK-Gebühr, Campen, Parken u. Müllpfand)

Line-Up Highlights: Manu Chao, The Strokes, Muse, Elbow, The Raconteurs

Kurz und knapp: Muse, Manu Chao, Strokes und Hives - eine wirklich faire Mischung für einen fairen Preis, auch wenn die wirklich großen Namen fehlen. Dafür ein durchweg ordentliches Mittelfeld.

Ein großes Fest dürfte das werden. Laut und bunt und vielseitig.

© Frederic Huwendiek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: