So viel Hass muss man erst einmal in eine Opernaufführung hineinschleppen: Isolde hat ihren Gesang, den "Liebestod" gerade beendet, die Musik lauscht noch der Idee von der transzendenten Vereinigung nach, da zieht König Marke sie sehr bestimmt vom Leichnam des toten Tristan weg - und in die überirdisch schöne Musik hinein dröhnt ein einzelnes, klares, lautes Buh, einfach deshalb, weil auf der Bühne etwas passiert, was nicht in den Szenenanweisungen Richard Wagners steht. Willkommen in Bayreuth!
Erlesene Güte:Bayreuther Momente
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Christian Thielemann und eine vorbildliche Besetzung vollenden Katharina Wagners "Tristan"-Inszenierung
Von Egbert Tholl