Dok-Fest-Tipp des Tages:Die Wüste bebt

Von Judith nikula

Mehrfach saß Anoosh im Gefängnis, mehrfach wurde er von Polizisten verprügelt. Der Grund dafür ist die verbotene Musik, die er mit seinem Kumpel Arash in Teheran auflegt: Elektro. "Satanische" Musik sei das, so heißt es seitens der iranischen Regierung. Wer Elektro produziert, wird bestraft. Trotzdem organisieren Anoosh und Arash heimliche Partys in Hochhäusern und in der Wüste, an abgelegenen Orten, die nur der Underground-Partyszene bekannt sind. Ihre CD können sie im Iran jedoch nicht verkaufen - zu groß ist die Angst vor der Sittenpolizei. Als die beiden Freunde als DJs zur "Street Parade" nach Zürich eingeladen werden, einer der größten Techno-Partys der Welt, hoffen sie auf eine Zukunft in Europa. In ihrem Dokumentarfilm "Raving Iran" begleitet die Regisseurin Susanne Regina Meures den mühsamen Kampf um kreative Freiheit in einem Land, dessen islamische Regierung keine westlichen Einflüsse duldet.

Raving Iran , Schweiz 2016, Regie: Susanne Regina Meures, OmU, Filmvorführung und Regiegespräch, Sa., 14. Mai, 18 Uhr, HFF, Kino 2, Bernd-Eichinger-Platz 1, www.dokfest-muenchen.de

© SZ vom 14.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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