Die Sieger des Fernseh-Preises:Grimme-Preis für Dr. Psycho

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Iris Berben bekommt die besondere Ehrung für herausragende Verdienste um das Fernsehen - und auch die anderen Grimme-Preis-Gewinner stehen nun fest.

Grimme-Preis für "Dr. Psycho": Die Comedy-Krimi-Serie von ProSieben wird mit dem angesehenen Adolf-Grimme-Preis in der Sparte Unterhaltung ausgezeichnet. Ein weiterer Preis geht an die Sat1-Produktion "Fröhliche Weihnachten" mit Anke Engelke und Bastian Pastewka - eine schräge Parodie auf Weihnachtsshows im deutschen Fernsehen.

Besondere Verdienste um das Fernsehen: Iris Berben. (Foto: Foto: ap)

Die Jury gab am Mittwoch die Preisträger in Düsseldorf bekannt. Die Verleihung der Grimme-Preise findet am 4. April in Marl statt. Während die Privatsender in der Kategorie Unterhaltung auftrumpfen, dominieren die öffentlich-rechtlichen Sender in den Sparten Fiktion und Information.

Der Regisseur Dominik Graf wird in diesem Jahr zum siebten Mal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Er erhält die Ehrung diesmal für den Film "Eine Stadt wird erpresst" (ZDF/arte). Das Adolf-Grimme-Institut lobte ingesamt die hohe Qualität der Fernsehfilme in Deutschland. Während die Jury auch das Niveau der Informationssendungen positiv hervorhob, bemängelte sie bei der Unterhaltung einen "gewissen Mangel an frischen Ideen". Insgesamt wurden in den Kategorien Unterhaltung, Information und Kultur sowie Fiktion zwölf Preise vergeben. Am erfolgreichsten war das ZDF mit sieben Auszeichnungen. Das deutsche Fernsehen sei gerade im fiktionalen Bereich "weiterhin erstklassig", erklärte der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann.

Grimme-Preise in der Sparte Fiktion gehen damit unter anderem an den von ZDF und Arte produzierten Polizeithriller "Eine Stadt wird erpresst" von Dominik Graf, an den Fernsehfilme "Eine andere Liga" (ZDF/Arte) und das Lehrerdrama "Guten Morgen, Herr Grothe" (ARD/WDR). Ausgezeichnet wird auch die Krimi-Serie "KDD - Kriminaldauerdienst" (ZDF).

Leider leer ausgegangen

In der Kategorie Information gehen die Auszeichnungen unter anderem an die ZDF/3Sat/ORF-Dokumentation "Unser täglich Brot" über die Massenproduktion von Nahrungsmitteln in Europa, an den Dokumentarfilm "Das kurze Leben des Jose Antonio Gutierrez" über den ersten Soldaten, der für die USA im Irakkrieg starb, sowie an die Dokumentation "Luise - eine deutsche Muslima" (NDR/WDR/Arte).

Keinen Preis erhält der bereits mit anderen Preisen ausgezeichnete Film "Contergan" von Adolf Winkelmann. Die Jury betonte, die Qual der Wahl in der Fiktion habe dazu geführt, dass von der Jury als absolut preiswürdig bewertete Filme letztlich leer ausgegangen seien. Insgesamt habe es die Jury bedauert, trotz der Fülle herausragender Fernsehfilme nur fünf Preise in dieser Kategorie vergeben zu können.

Eine Preisträgerin stand schon vor der Bekanntgabe fest: Die Schauspielerin Iris Berben erhält die zusätzlich zu den regulären Preisen vergebene "Besondere Ehrung" des Deutschen Volkshochschul-Verbandes. Ausgezeichnet wurde die 57-Jährige für ihre "programmprägende Leistungen" und ihr gesellschaftliches Engagement.

Der Adolf-Grimme-Preis ist undotiert und gilt als renommierteste Auszeichnung für Fernsehsendungen in Deutschland. Er wurde nach dem ersten Generaldirektor des NWDR, Adolf Grimme, benannt, wird seit 1964 vergeben und soll das Qualitätsfernsehen in Deutschland fördern.

© sueddeutsche.de/ap/afp/rus - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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