Die Berlinale-Kolumne (2):Tom & Jerry

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Das heißeste Berlinale-Gerücht: Natalie Portman soll Tom Tykwer gestreichelt haben. Eine Riesenstory, meint unser Kolumnist und kennt weitere Gerüchte.

Juan Moreno

Hier das Resultat von drei Minuten roten Teppich gucken. Gestern, kurz vor acht. Berlinale-Eröffnung. Kalt ist es. Berlin stellt einiges klar. Hier keine metrosexuellen Filmspielchen wie in Cannes oder Venedig, hier wird Glamour gearbeitet, der rote Teppich kostet was, hier Berlin, hier Lungenentzündung.

Natalie Portman. (Foto: Foto: Reuters)

Eröffnungsfilm über die Piaf, soll mau sein. Heißt es, heißt aber nichts. Auftritt Barbara Schöneberger. Pose, Drehung, Armeinsatz, Lächeln, dann exakt der Blick aus der T-Com-Werbung. Schwer zu beschreiben, der Blick, fickig irgendwie.

Etwas später Wonneproppen Kosslick, Berlinale Chef. Themenschwerpunkt der diesjährigen Berlinale. Soll dazu was sagen. Auf dem roten Teppich. Okay, Kosslick ist Profi und Ex-Linker, also sagt er, Schwerpunkt der Berlinale in diesem Jahr: die persönliche Auseinandersetzung mit der Erderwärmung. Kein Witz, hat er gesagt.

Die Piaf, der Adorf, der Dafoe und die Polkappen, auf dem roten Teppich, in Berlin, gestern. Kosslick ist geil. Dann wartet Kosslick auf die anderen, die im Phaeton kommen, offizielles Berlinale-Auto. Und diese Phaetons, das sind mal richtig scharfe Teile, sech Liter Hubraum, 12 Zylinder, Durchschnittsverbrauch 23,9 Liter in der Stadt. Themenschwerpunkt Berlinale 2007 also doch anders - Fuck the Polkappen.

Dann noch zwei Gerüchte: Die Natalie Portman, wunderbare kleine Maus, die mal mit zwölf Jahren den Jean Reno an die Wand gespielt hat, die, bei der man sich fragte, was so eine erst mit Til Schweiger gemacht hätte, die Natalie also, die so Dinge sagt wie, ich könnte nicht nur für Geld arbeiten, nur für Geld zu arbeiten ist wie Prostitution, dieses süße Ding hat sich vorgestern lange im Einstein mit Tom Tykwer unterhalten. Das ist der "Lola rennt"-Regisseur. Dabei hat sie im sanft durchs Gesicht gestrichen. Riesenstory.

Gossip zwei: Matussek, das ist der Kulturchef vom "Spiegel", Typ oder Type, nicht ganz klar bei dem, hat was bitchig-intellektuelles, aber wie gesagt, der Kerl hat was. Also der Matussek, der wollte drei Karten für die hier erwähnte Berlinale-Eröffnungszusammenkunft, heißt es. Nun, die hat er nicht, drei Karten kriegt hier niemand, und weil er die nicht gekriegt hat, schreibt der "Spiegel" jetzt, dass die Berlinale totaler Rotz ist.

So das Gerücht. Stimmt aber vermutlich nicht. Roter Teppich, ja, der ist nicht so toll, aber die Berlinale, die ist kein Rotz, eher eine sehr umständliche und manchmal sehr anstrengende Liebeserklärung an das Kino.

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