Deutscher Film nominiert:Oscar für Stasi-Drama?

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"Das Leben der Anderen" ist offiziell für die begehrteste Filmtrophäe Hollywoods vorgeschlagen. Das Gesellschaftsdrama "Babel" geht mit sieben Nominierungen als Favorit in das Rennen. Auch Leonardo di Caprio darf hoffen.

Das deutsche Stasidrama "Das Leben der Anderen" ist offiziell für einen Oscar nominiert. Das vielfach preisgekrönte Erstlingswerk des Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck hat es in die Finalrunde der Kategorie "Bester nicht englischsprachiger Film" geschafft, wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles mitteilte. Das Stasi-Drama von Florian Henckel von Donnersmarck tritt unter anderem gegen den dänischen Film "Nach der Hochzeit" an.

Florian Henckel von Donnersmarck greift nach dem Oscar. (Foto: Foto: dpa)

Das weltumspannende Gesellschaftsdrama "Babel" geht mit sieben Nominierungen als Favorit in das Rennen um die Oscar- Trophäen. Der Film des mexikanischen Regisseurs Alejandro González Iñárritu wurde in Los Angeles unter anderem in der Kategorie "Bester Film" nominiert.

In der Königskategorie des "besten Films" konkurriert "Babel" mit "The Departed - Unter Feinden" von Martin Scorsese, "Letters from Iwo Jima" von Clint Eastwood, "The Queen" von Stephen Frears und dem Independent-Hit "Little Miss Sunshine".

Gleich drei britische Schauspielerinnen gegen ins Rennen um den Oscar als beste Hauptdarstellerin: Hier wurden Judi Dench, Helen Mirren und Kate Winslet mit den Amerikanerinnen Meryl Streep und Penelope Cruz aufgestellt.

Forest Whitaker, Peter O'Toole, Will Smith, Leonardo DiCaprio und Ryan Gosling gehen als beste Darsteller ins Rennen. Die Oscar-Statuetten, der begehrtesten Filmpreise der Welt, werden am 25. Februar in Hollywood zum 79. Mal von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) vergeben.

Auch im vergangenen Jahr hatten die Oscar-Juroren einen deutschen Beitrag nominiert, das Nazi-Widerstandsdrama "Sophie Scholl - Die letzten Tage". Der Film war bei der Preisverleihung dann aber leer ausgegangen. Zuletzt hatte die Münchner Regisseurin Caroline Link 2003 mit "Nirgendwo in Afrika" den Oscar nach Deutschland geholt.

Die Oscar-Statuette, der begehrteste Filmpreis der Welt, wird in der Nacht zum 26. Februar im Kodak Theatre in Hollywood zum 79. Mal vergeben.

12 Kategorien

Oscar ist ein Ritter, der auf einer Filmspule steht und sich auf ein Schwert stützt. Seinen Namen hat er angeblich von einer früheren Bibliothekarin der Academy erhalten, die meinte, die Statue sehe ihrem Onkel Oscar ähnlich.

Seit 1929 wird die Trophäe vergeben, doch erst zehn Jahre später ließ die Akademie den Spitznamen Oscar offiziell zu. Die über 5800 Mitglieder des Filmkunst-Verbandes belohnen mit dem Oscar die besten Einzelleistungen aus der Filmproduktion des Vorjahres.

Nach Anfangs 12 Kategorien sind es inzwischen 24 Wettbewerbssparten, darunter bester Film, Regie, weibliche und männliche Haupt- und Nebenrolle, Drehbuch, Ausstattung, Musik, Kamera und Schnitt. 1956 wurde die Kategorie "Bester ausländischer Film" eingeführt, als Reaktion auf die Dominanz amerikanischer Produktionen.

Stars auf dem roten Teppich

Seit 2002 wird auch der beste animierte Spielfilm mit einem eigenen Oscar gewürdigt. Ursprünglich war der Academy Award eine lokale Ehrung der jungen Filmindustrie in Hollywood. Mit Beginn des TV-Zeitalters und dem weltweiten Siegeszug der amerikanischen Filmindustrie wurde aus der Vergabe ein weltweit beachtetes Spektakel.

Die Übertragung der Oscar- Show inklusive des Aufmarsches der Stars auf dem roten Teppich zieht rund um den Globus jährlich ein Milliardenpublikum vor die Fernseher.

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