Das wäre schön:Neuigkeiten vom Ganslberg

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In Landshut gründet sich ein Freundeskreis Fritz Koenig

Von Sabine reithmaier

Der Fritz-Koenig-Retrospektive in den Uffizien steht nichts mehr im Weg. Die Leihverträge sind schon Anfang der Woche per Mail in Florenz eingetroffen. Was für ein ungewohntes Tempo! Weiter ungewiss aber ist die Zukunft von Fritz Koenigs Anwesen, dem "Ganslberg". Zwar hat der Landesdenkmalrat in seiner Februarsitzung entschieden, Planungen zur dauerhaften Bewahrung und Nutzung von Koenigs Vierseithof in der Nähe von Landshut zu unterstützen. Aber die Verehrer des Bildhauers haben trotzdem nicht das Gefühl, dass sich schon alles zum Besten gewendet hat. Sie wollen jetzt ihre Kräfte bündeln und einen Freundeskreis Fritz Koenig gründen.

"Querelen innerhalb der Fritz und Maria-Koenig-Stiftung, nicht enden wollende Negativschlagzeilen, ein von Intransparenz und Taktlosigkeit geprägtes Agieren von Teilen des Vorstands der Stiftung lassen daran zweifeln, dass die Stiftung in der derzeitigen personellen Zusammensetzung dem Auftrag und Erbe des großen Künstlers gerecht wird", heißt es in dem Schreiben der Initiatoren Ulrike Bayer und Wolfgang Conrad. Dass das Skulpturenmuseum am Hofberg zu seinem 20-jährigen Bestehen in die Museen der Stadt eingegliedert worden ist, sehen sie kritisch. Das sei unter den gegebenen personellen Voraussetzungen inakzeptabel, zumal es dem Willen des Stifters zuwiderlaufe, schreiben sie.

Für unannehmbar halten sie die dreimonatige Schließung des Hauses im Jubiläumsjahr, aber auch die Wiedereröffnung im Mai mit einem "Ausstellungskonzept, das sich vor allem durch seine niederbayerische Provinzbezogenheit" auszeichnet". Franz Niehoff, Leiter der Städtischen Museen und der Mann, der nach Koenigs Willen nichts in seinem Museum zu sagen haben sollte, plant Ausstellungen, in denen er Koenigs Werke mit denen regionaler Künstler konfrontiert.

Aus dem Genannten ergeben sich die Ziele des Kreises: den Ganslberg als Schaffensort Fritz Koenigs authentisch zu bewahren und ihn zu öffnen als einen Ort der künstlerischen Inspiration; Ausstellungskonzepte, die dem Anspruch des Skulpturenmuseums auch künftig gerecht werden; und drittens die Fortsetzung der bisherigen Museumsarbeit unter Leitung Stefanje Weinmayrs.

Wer an der Verwirklichung dieser Ziele mitwirken will, sollte an diesem Samstag, 11 Uhr, auf die Mühleninsel zum Rauchensteiner kommen. Dort findet ein erstes Treffen des Freundeskreises statt. Wäre doch schön, wenn möglichst viele kommen würden, um Koenigs Erbe für die Zukunft zu sichern.

© SZ vom 10.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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