Vom Veranstalter des Musik-Open-Airs "Chiemsee Summer" hat die Redaktion die Top-Meldung ereilt, der Maschinenring Traunstein habe das Gelände in Rekordzeit gesäubert. Wir möchten Ihnen das zweiseitige Resümee der Aufräumarbeiten ersparen, Sie können aber versichert sein, dass auch die letzte Mobiltoilette eingesammelt, gereinigt, von darin ihren Rausch ausschlafenden Gästen befreit und ordnungsgemäß an ihren Besitzer übergeben wurde. Fun-Fact am Rande: Die Müllmenge pro Festbesucher und Tag lag mit 0,96 Kilo unter der des Bundesdurchschnittsbürgers (1,27 Kilo). Leider ist an dieser Stelle kein Platz für eines der beigefügten Bilder, die an das Gemälde "The Harvesters" von Pieter Bruegels dem Älteren erinnern - Erntedank mit Dixieklos.
Lustig ist das nicht. Schon während des Festivals schwang Wehmut mit, war der traditionell spät angesetzte "Chiemsee Summer" doch der letzte Freiluftauftritt 2016 für viele Bands: Ob für Annen May Kantereit, Die Fantastischen Vier, La Brass Banda, Sportfreunde Stiller oder Blumentopf, die in Übersee vor ihrem nahenden Karriereende gar das allerletzte Konzert "ohne Dach" spielten.
Die Luft ist raus aus der Open-Air-Saison. Doch es gibt ein Leben nach dem Sommerloch: Wer noch eine Karte ergattert hat, darf sich auf die exklusiven Konzerte der Sportfreunde in Kongresshalle, Kesselhaus und Muffathalle freuen. Wer es sich leisten kann, mag La Brass Banda auf ihrer im Januar startenden Welttournee nach Neuseeland, Australien, Hawaii und zum Parkplatz vor dem Superbowl-Finale in Houston folgen, alternativ gäbe es deren zehnten Geburtstag in der Olympiahalle zu feiern. Wer jetzt bereits für die Freiluft-Saison 2017 vorsorgen will, kann sich das "Leck-mich-am-Arsch-ist-das-saugünstig-Vorverkaufsticket (inklusive Müllpfand)" für die Echinger "Brass-Wiesn" holen. Man weiß noch nicht, wer da kommt und was da los ist, aber sicher ist, dass es mit einer leeren Wiese endet, und das ist schön.