Berichterstattung über den Berliner Zoo:Knebel für Knut

Ärger im Eisbärenbaby-Idyll: Der Deutsche Journalisten-Verband wirft dem Berliner Zoo vor, Reporter durch einen "Knebelvertrag" zu positiven Berichten zwingen zu wollen.

Arne Lieb

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) wirft dem Berliner Zoo vor, Reporter durch einen "Knebelvertrag" zu positiver Berichterstattung zwingen zu wollen. Der Grund ist die Nutzungsvereinbarung für den Pressebereich des Zoos im Internet. Um Zugang zu erhalten, müssen sich Journalisten verpflichten, die dort zur Verfügung gestellten "Materialien nicht für Darstellungen zu verwenden oder zu überlassen, die die Zoologischer Garten Berlin AG oder ihre Mitarbeiter in einem ungünstigen Licht erscheinen lassen".

Pelziges Objekt journalistischer Begierde: Knut am Montag. (Foto: Foto: AP)

Der DJV fordert, die Nutzungsvereinbarung umgehend zu ändern. "Der Berliner Zoo hat nicht das Recht, in die Freiheit der Berichterstattung einzugreifen", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Gerade vor dem Hintergrund der internationalen Sympathiewelle für das Eisbärbaby Knut seien Knebelverträge für Journalisten nicht nachvollziehbar. "Der Berliner Zoo muss künftig alle Versuche unterlassen, Berichterstattung zu steuern", sagte Konken.

© SZ v. 12.4.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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