Der Weg zum Oscar führt über die Darstellung von Krankheiten und Behinderungen, das haben Schauspieler wie Dustin Hoffman oder Tom Hanks mehrfach bewiesen. Im Film "Tropic Thunder", der diese Woche in den USA startet, nutzt Autor, Regisseur und Hauptdarsteller Ben Stiller diesen Gemeinplatz für gnadenlose Pointen gegen Kollegen, die auf der Jagd nach Auszeichnungen plötzlich die Wonnen der Einfalt entdecken.
Weil er dabei als Filmfigur "Simple Jack" auch guttural stammelt, sabbert und mit dem Wort "retard" (Vollidiot, geistig Zurückgebliebener) bedacht wird, laufen die Behinderten in Amerika nun Sturm.
"Nach dem Kinobesuch fühlte ich mich fast körperlich verletzt", sagt David C. Tolleson, Direktor der "Down-Syndrome-Group". Gemeinsam mit anderen Organisationen geistig Behinderter ruft er nun zum Boykott des Films auf, Premieren sollen mit Transparenten und Sprechchören gestört werden.
Stiller verbreite Hassbotschaften, heißt es - und die Antwort des Komikers, dass er keineswegs über Behinderte lachen wollte, sondern nur über die "Dummheit von Schauspielern", konnte die Empörung bisher nicht dämpfen.