Auszeichnung:München als Insel der Bücherseligen

Von Astrid Benölken, München

München ist eine Hochburg für Bibliomanen - glaubt man zumindest dem staatlichen Kulturministerium, das die bayerische Landeshauptstadt bei der Verleihung des Deutschen Buchhandlungspreises nun gleich dreifach bedachte. Der bundesweit nur dreimal verliehene Titel "beste Buchhandlung" ging an das "Literatur Moths", das neben der Auszeichnung 25 000 Euro aus den Händen von Kulturstaatsministerin Monika Grütters entgegen nahm. Daneben wurden deutschlandweit fünf Buchhandlungen als "besonders herausragend" und weitere 100 mit dem Gütesiegel "hervorragend" ausgezeichnet, für das es ein Preisgeld in Höhe von 7000 Euro gab. Allein zehn dieser "hervorragenden" Buchhandlungen sind in Bayern zu finden, eine in Starnberg und gleich zwei in München -"Lillemors Frauenbuchladen" und der "Buchpalast".

Der Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Bewerben konnten sich kleine, unabhängige Buchläden, die noch vom Inhaber geführt werden und ein herausragendes literarisches Sortiment anbieten, verschiedenste kulturelle Veranstaltungen organisieren oder auf ungewöhnliche Konzepte setzen, kurz: denen es trotz Krise durch die Abwanderung in den Onlinebereich gelingt, die Liebe zur Literatur zu wecken und nähren. Exakt 614 Buchhandlungen bewarben sich, aus denen eine Jury aus Verlags-und Medienvertretern, Schriftstellern und Literaturexperten schließlich die Finalisten wählte.

Mit der Auszeichnung hat sich das staatliche Kulturministerium das Ziel gesetzt, auf die "geistigen Refugien", wie Grütters die kleinen Buchläden nennt, aufmerksam zu machen und ihre besondere Bedeutung für das kulturelle Schaffen zu unterstreichen.

© SZ vom 01.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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