Guttenberg wurde prophezeit, wenn er beim Fallen ins Kanzleramt über etwas stolpere, dann über seine Frau. Nun ist sie über ihn gestolpert. Lernen Sie mitzureden über: Politikergattinnen. Die Aufschneider-Kolumne.
Was ist das?
Das ist Stephanie zu Guttenberg, wie sie Ende Januar auf einer Festveranstaltung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft Bayern (DMSG) die Schirmherrschaft ebendieser Gesellschaft übernimmt. Damals war bei Guttenbergs noch alles in bester Ordnung. Zumindest die Öffentlichkeit wusste noch nichts über die Plagiatsaffäre, die erst am 16. Februar öffentlich werden sollte und in deren Folge der Bundesverteidigungsminister nach zwei Wochen am 1. März zerknirscht den Rücktritt von allen politischen Ämtern bekanntgab, woraufhin ihn der Bundespräsident am 3. März offiziell entlassen musste. Schön ist das nicht.
Vor allem weil Stephanie zu Guttenberg bisher gut vom Ruf ihres Mannes lebte, der glaubwürdigste und "beste Mensch" wenn schon nicht der Welt, wie Comedian Oliver Welke in der satirischen ZDF-Heute-Show schon im Januar lästerte, dann zumindest der beste Mensch Deutschlands zu sein. Wie vielerorts beschrieben und gedacht wurde.
Unter anderem dieser Ruf hatte ihr nämlich noch eine weitere Schirmherrschaft eingebracht: Als Präsidentin der Kinderschutz-Organisation "Innocence in Danger" trat sie im vergangenen Jahr bei RTL II in der Sendung Tatort Internet - Schützt endlich unsere Kinder als Studio-Expertin auf. Die Sendung musste heftige Kritik wegen des Vorwurfs der Vorverurteilung einstecken - und nun das.
Falls Sie selbst Politikergattin sind, werden möchten oder Ihr Lebenspartner ein politisches Amt anstrebt, hier ein paar geldwerte Tipps:
Text und Bildauswahl: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de/kar/bön